Herren bleiben Herren / vnnd wann sie schlieffen biß zu Mittag.

[19] Das ist / Ob schon die Herrn bißweilen einen mißtritt vnd fehl thůn / oder begehn / daß sie darumb alsbald von Gott nicht verstossen noch weg geworffen werden / vnnd nach dem die Herren Fried vnd Recht erhalten /so můß man jn / vmb des grösten gůts willen / vil ghen Hofe schencken / zu gůte halten /[19] vnd für sie bitten. Herren sollen geschefftig sein / vnd mit fleiß abendt vnnd morgen / sorgfeltig sein / daß Land vnnd Leut / in fried vnd Recht zůnemen vnd wachsen. Geschichts nun / daß sie schlaffen / biß auff hohen Mittag / das ist / daß sie etwas versaumen / vnnd vbersehen / so sol man wissen / Sie sind dannoch vnd bleiben Herren / darumb sol mans jn zů gůt halten / vnnd wie oben gesagt / Gott für sie bitten / daß sie wider zu recht mögen kommen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 19-20.
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