Vmb die geyßwoll zancken.

De asini umbra rixari.

[98] Vmb des Esels schatten / Vmb einn Tauben dreck /Vmb den rauch / Vmb ein nichtigs ding / das keins zancks werdt ist / kriegen.

Einer hatt ein mal einn Esel hingeliehen / Als nun zu Sommer in heysser zeit der Leben herr neben dem hingelihenen Esel gienge / fliß er sich des schattens vnd der bürd vom Esel. Der den Esel entnommen /wolt sich des schattens nicht verzeihen / fieng an mit dem lehenherrn vmb den schatten des Esels zuzancken / Der herr wehret sich / sagt / er het jm den Esel[98] gelihen / vnd nicht den schatten. Der ander sprach: Ich habe den Esel zu meinem dienst / wie / vnd wo mit er mir nütz kan sein / dise reyse entlehet / etc. Wer nun also vmb nichtige ding zancket / der wirt gesagt vmb die geyßwoll / vnd vmb des Esels schatten zuzancken.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 98-99.
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