Not sucht brot.

Paupertas sapientiam sortita est.

[106] Armůt ist zu vil dingen gůt. Armůt bringt demůt. Wer armůt nit / so wer kein kunst. Armůt lehrt geigen. Newe fünd kommen vō armen leuten. Die armut ist allein tugenthafftig / darumb wirt die tugent in zerrissem kleyd gemalet / dann reichthumb / jugent / vnd wollust / haben die thorheyt geborn / zeugt Erasmus in Moria. Reichthumb ist vnd bleibt dumm / Gůt glück gebirt narren / dann da leidt vnd erfert man nicht / man waget vnn übet sich auch nicht / Soll die reichthumb reden / so erfindet sie bald die erfaren wolgemet armut / die redt für sie / Sol sie weise sein /sie hat hinderm ofen zart erzogen / nicht gesehen / erfarē / noch versůcht / was solts dann wissen / weil weißheyt durch vil übung / leiden / erfarung / gefahr /schweyß vnd arbeyt wirt zeugt. Soll ist das gelt / Plutus der gott der reichthumb / ist ein narr / Aber die armůt ein erfinderin aller ding / Die reichthumb kan weder gatzen / noch eyr legen / Die armůt můß jr zung / hand / aug / vnn fůß sein. Dise ämpter můß jr der arm lam Plutus mit gelt abkauffen / vnd durch einn tausch der armůt jr gab mit seiner vergleichē.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 106.
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