Nichts bessers dann gůt haußgemach.

[117] Ein hauß gemach hat ein zimliche notdurfft vnnd außkommen / darfür der haußuatter niemand bedarff rechenschafft geben / hat gůte rühe / steht auff wann er wil / schlafft auch / wann / vnnd wie lang er wil. Wer ausserhalb des hauses zuschaffen hat / als der im Regiment vnd ampt ist / der můß offt ander leuten zugefallen auffstehn vnd schlaffen gehn.

Der König zu Lidien / Giges / weil er reich war von land / leuten / vnd gütern / ließ auß einer hoffart den Apollinem fragen / Ob iemād auff erden seliger were dann er: Apollo gab antwort / Daß zu Arcadien ein armer baursmann were / wol bei jaren / Aglaus /der were sein lebenlang nie weiter kommen / dann sein grentz wendete / vnd het jm gnügen lassen an den geringen früchten seines gartens. Der Giges ist reich /aber Apollo rechnet das hüttlin Aglai höher / dann den saal Gigis / Aglaus acker ist sicher / Gigis reichthüb hat vilfeind. Ein par joch ochsen ist feidlicher dann der groß zeug vnnd gwaltige rüstung Gigis / vor welcher er selbs nit sicher ist. Aglai armůt vergünnet jm niemand / des Gigis schätz begeren vil leut. Der ist reich / welcher gůte růh hat / vnd laßt jm genügen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 117.
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