Ein sparer wil einn zerer haben.

Tenax requirit prodigum.

[158] Das Bůch der Alten weisen sagt: Wer sein gůt nicht mehret / dem wirt es endtlich zerrinnen. Wer auch sein gůt nicht mit recht gewinnet / dem kan es nicht bleiben.

Wer auch sein gůt mehret / vnnd braucht sein nicht zu seiner notturfft / vnnd zu ehren / der ist arm / vnnd sein gůt ist sein herre / vnnd geschicht jhm zuletzst /wie einem krůg voller most / der oben verstopfft ist /welcher so er nimmer lufft hat / zerspringen můß /vnnd wirt also der most vnnützlich verloren. Wer auch seines gůts hie also brauchet / daß er der zůkünfftigen welt vergißt / dem ist eben / als lecket er hie Honig / vnd müste dort ewiglich Wermůt essen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 158.
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