Wann kinder nit lieb weren / würden sie langsam erzogen.

[264] Gott hat in die natur ein solche liebe zun kindern geworffen / im menschen vnn thieren / daß die alten lieber wolten / daß jnen leyd geschehe dann jren jungen. Ist auch wol von nöten. Dann solt man ein kind nit eh lieben / es verdienets dann / so můsts wol verderben.

Dieweil aber die liebe vorhanden ist / so ist die schwacheyt vnd vnflat des kinds nit so groß / man tregt vnnd fegt sie gern / also werden die kinder erzogen auß liebe / nit auß verdienst.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 264.
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