Zweiter Aufzug.

[25] Personen.


Femina, Frau Künkelün.


Roland.


Bürgermeister.


Marie.


Ein Hellebardier.


Scene: Das Prunkzimmer bei Künkelün. In der Hinterwand zwei Türen durch eine Pfeilerwand getrennt. Links eine Türe. Rechts Fenster.

Femina ist durch die linksgelegene Türe der Hinterwand eingetreten, legt Akten auf den Tisch. Marie steht bei ihm.


FEMINA. Da! – Ist deine Frau ein dummes Huhn?

MARIE. Ihr seid aber frech! In den Räumen.

FEMINA. Warum soll der Schreiber bescheiden sein, wenn sich der Ueberherr so verblamiert.

MARIE. Verblamiert? In der Sitzung?

FEMINA. Ich war doch dabei, ich muß es wissen.

MARIE. Da freu ich mich ja wieder, bis ihn bie Frau zu Gesicht kriegt.

FEMINA. So, hat ihn deine Frau unter der Fuchtel?

MARIE. Es ist nicht schön von mir, wenn ich's Euch sage. Aber verleugnen kann sich das nicht.

FEMINA. Da mußt du ihr bloß gleich die Akten zu lesen geben, wenn sie heim kommt.

MARIE. Da will ich schon dafür sorgen, daß sie's liest.

FEMINA. Die machen sie gickerleswild.

MARIE besieht die Bücher. Was sind dann aber das für böse Bücher?!

FEMLNA. Da drin hat's der Bürgermeister mit den Räten verkonspiriert, daß die Schorndorfer Weibsleute die Franzosen an sich her lassen müssen. Statt daß die Franzosen ihre Spitzpfähle sich an den Mauern abknicken und beschämt wieder abziehen[26] müssen. Du verstehst mich doch! 's ist ausgemacht darin, daß du, glotzendes Blökschaf, morgen träumst, was dir ein Franzose eingibt. Du träumst morgen französisch.

MARIE. Warum nicht gleich spanisch?

FEMINA. Ich spaße fein nicht. Du bist morgen eine Französin, wirst du's bringen? Hast du Unterhosen? Mit Spitzen?

MARIE. Ich hau Euch gleich eine runter!

FEMINA. Was wird ein starker Mann das von einem schwachen Weiblein spüren!

MARIE. So arg stark seht Ihr nicht aus. Spielt mit der Hand nach ihm.

FEMINA. Bitte, ich hab es schon mit Roland aufgenommen.

MARIE. So ein pludriger Sperling!

FEMINA. Es ist aber wahr, wenn ich es sage. Ich habe Roland bestanden. Das wäre doch, wie man's mir schon hat durchblicken lassen, z' Schorndorf eine Art Heldentat von mir, womit ich mich ganz gut eingeführt hätte.

MARIE. Wenn's wahr wäre, schon. Ihr seid noch nicht lange hier?

FEMINA. Ich bin doch vor den Franzosen hereingeflohen, ins Schorendorf.

MARIE. Ach! der seid Ihr? Der Herr Femina? Guck auch, da mach ich heute gleich noch eine Bekanntschaft. Ja darum, sonst könntet Ihr ja nix so unsinnig's über ihn, den Roland, sagen. Denn, daß Ihr's gleich wißt, eh Ihr ihm begegnet, das ist schon mehr ein Dingerich wie ein Ochs von Urbach.

FEMINA. So? Vielleicht mein ich den Falschen. Wer ist denn der, den im Kriegsrat heut alle so schlecht behandelten? Er sieht aus wie'n halbes Tier, bloß sein Aug' hat recht den Glanz vom Menschengeist.

MARIE mit gewisser Wehmut. Oh je, dann wär er's doch. Aber den habt Ihr doch gewiß nicht bestanden?

FEMINA. Im Wortwechsel, jawohl.

MARIE lacht auf. Mit dem Maule also! Das macht Ihr gut! Drum sonst, der, wenn's Händel gibt, zerreibt alles wie Brei. Faßt Femina derb an.

FEMINA. Au! – Was hast du für derbe Tatzen! Da wundert's mich aber, daß er sich so wegwerfend behandeln läßt.[27]

MARIE. Ja, das ist's eben. Er ist halt verschüchtert und die Räte haben von sich auch immer die größten Mücken im Kopf.

FEMINA noch Maries Tatzengriff verbeißend. Warum ist denn der so verschüchtert?

MARIE. Weil 'r noch nie 'n Weib gesehen hat.

FEMINA. Warum hat er denn noch kein Weib gesehen?

MARIE. 's mag ihn keine dafür leiden, eben halt.

FEMINA. Hä.

MARIE. Man sagt, er stamme von den Affen.

FEMINA. Da könnt er doch bei dir wohl werben gehen. – Du hast mir ein ganz unverschämtes reingepufft.

MARIE. Oh, aber gewiß nicht mit Fleiß, oh!

FEMINA. 's ist schon gut jetzt. Aber ich meine, du wärest so die passende Partie für den Ochsen von Urbach.

MARIE. Nein, nein, der verlangt etwas ganz anderes wie mich. Meine Frau, müßt ihr wissen. Die ist eher ungefähr seine Absicht.

FEMINA paff. Du freust mich. Da scheinst du ja eine Frau zu haben, die würde mich nun auch interessieren, wenn die noch grobklotziger sein soll als du.

MARIE mit funkelnder Begeisterung. Die ist schön meine Frau und Arme hat sie noch viel gespecketer als die meinen.

FEMINA. Das ist doch wohl eine Einbildung von dir.

MARIE an ihren Armen streichelnd. Ich bin gar nicht gespecket.

FEMINA schüttelt den Kopf. Das ist mir fast nicht begreiflich. Dein Neid sieht an einer Anderen wohl alles doppelt?

MARIE. Das kann ja schon sein, daß ich stärker bin, aber schön weich und specket ist meine Frau.

FEMINA halb in Zorn. Du willst sagen, sie sei eine Specksau?

MARIE. Nein, aber das schöne weiche fehlt mir, das meine Frau hat.

FEMINA. Du scheinst andere Fleischpreise zu haben.

MARIE. Habt Ihr sie denn noch nicht gesehen, die Frau Bürgermeister?

FEMINA. Nein, was ich nach deiner Beschreibung bedaure, leider nicht. Es muß eine sehr interessante Figur sein, wenn sie nach deiner Meinung gerade passend wäre, die Auserlesene für[28] jenes Scheusal, das jedes Weib meidet, für den Ochs von Urbach die Auserlesene zu sein.

MARIE. Warum regt Euch denn das so uff?

FEMINA. Ach – ich wollte mir auf die Bekanntschaft mit dir schon etwas einbilden. Nun erweckst du schon wieder Gelüste in mir.

MARIE. So'n Herr Schreiber. – Beruhigt Euch schon, darin ist nichts zu machen, bei meiner Frau.

FEMINA. Was! Soll mich das etwa unter den Ritter herabsetzen?

MARIE. Seid bloß zufrieden! – Kann ich denn dafür, daß er ihr Geschmack ist?!

FEMINA steht sprachlos, dann. Die Ehefrau meines Bürgermeisters hat den Geschmack? Da will ich bald eine gewisse Beobachtung aus der Sitzung begreifen. Da hat nämlich der Ritter, immer von Zeit zu Zeit geschrieen mit gezogenem Schwert: »Ich bin Feuer, Flamme, rasender Sturm für Frau Künkelün«. Kann ein Lächeln nicht verwinden.

MARIE. Das hat er jetzt öffentlich geschrieen?

FEMINA. Vor allen Räten.

MARIE. Dann hat's mit ihr geschnackelt. Das hat er bisher noch nie gewagt. Dann kann ich 's Euch ja anvertrauen, – das ist jetzt aber ein Geheimnis – An seinem Ohr redend. ein geheimes Verstehen ist schon lange zwischen den Beiden.

FEMINA. Erzähl weiter.

MARIE. Ich muß zuerst Luft hollen. Sieht sich um. Ist auch niemand versteckt?

FEMINA. Weiter, schwätze. Die Frau meines Obern interessiert mich. Also ein Verstehen ist zwischen Beiden, das du beobachtet hast. Was hast du denn beobachtet? – Hat sie ihm schon früher geschrieben? – Schreiben sie sich Briefe?

MARIE. Ihr Schreiber, ihr wollt gleich alles schreiben. So was versteckt man.

FEMINA. Also hinten herum. – Was weißt du?

MARIE. Ihr seid mir fast zu neugierig.

FEMINA. Wenn du mir nix weiter sagst, dann schrei ich einfach die falschesten Sachen über sie herum. Hat sie ihm schon früher etwas gesagt?

MARIE. Keine Silbe hat sie mit ihm noch gesprochen meine Hand dafür auf den Hackblock.[29]

FEMINA. Die könntest du dir gleich abhacken lassen. – Weiter.

MARIE beteuernd. Sie hat noch nix mit ihm geredet.

FEMINA. Na, was redest du dann?

MARIE. Ihr habt doch nun seine Liebeserklärung mit angehört.

FEMINA. Und dich überrascht's also nicht!

MARIE. Nein! Gar nicht. Gar nicht.

FEMINA. Dann muß doch zwischen beiden was los gewesen sein.

MARIE sieht sich um. Ich hab es als gehört und gesehen. –

FEMINA. Ich muß fort, ich hab keine Zeit.

MARIE. Ich hab's gehört, wie sie nach ihm geseufzt hat.

FEMINA. Woher weißt du, daß der Seufzer ihm gegolten hat?

MARIE. Sie sagte in den Tagen oft zum Künkelün, Himmel was bist du für ein Mann. Es täte Not, man machte den Ritter zum Bürgermeister. Und hinten nach kam dann der Seufzer, daß ich gemeint hab, es müßte ein ganzer Steinbruch von ihrer Brust rutschen.

FEMINA. A! Was du nicht sagst! Wie verstündest du dann das aber von deiner Frau, daß sie zu so einem Menschen einen Zug verspürt?

MARIE. Einfach, der Ihre ist ihr zu feig alleweil.

FEMINA. Wenn du nicht mehr sagen kannst, gerade komme ich von der Sitzung, da hat es sich gerade darum gedreht. Er wollte von einer Uebergabe nix wissen, der Künkelün aber und so hat man den Ritter zu seinem Liebesgeständnis bewogen. Ich hatte gemeint, dem liege etwas wie eine intimere Herzensbeziehung von beiden zu Grunde. Will gehen.

MARIE hält ihn fest. Wartet ein wenig. Man sagt auch, das weiß aber niemand genau, seit der Hochzeit der Frau mit dem Künkelün, sei er geharnischt und lasse sich auch mehr sehen.

FEMINA. Das ist mir auch nicht mehr neu. Ob du deiner Frau nachsagen kannst, sie habe eine unlautere Sache mit ihm gehabt? Das hätt ich wissen wollen.

MARIE. Immer wenn er vorbei geht am Hause, steht sie am Fenster.

FEMINA. Sind das ausgemachte Stunden am Tag?

MARIE. Ich hab's schon oft ausrechnen gewollt, aber's stimmt nie nicht.[30]

FEMINA. Du! ... Ich glaube, du stehst regelmäßiger am Fenster als deine Frau.

MARIE lachend, verlegen. Aber wenn Ihr das meint. Wie soll denn der Ritter an mich denken, er kennt mich doch gar nicht.

FEMINA. Na na, wer weiß. Du wirst auch schon ganz rot.

MARIE. Ich bin ihm doch seit meinem Kindsein gar nie mehr begegnet.

FEMINA. Also ist er doch einmal in deinem Leben vorgekommen.

MARIE. Ach, der Ritter, ich begreif es nicht, daß man ihn so verachtet.

FEMINA. Da kommt mir's ja bald vor, daß der Ochs mehr Weiber haben könnte, als wie keine.

MARIE. Nein, nein. Das sind bloß ich und meine Frau, die so's Gefühl für ihn teilen. Aber natürlich kann man sich denken, daß ich zurückstehen muß.

FEMINA. Warum denn? Da kann ich dir bloß raten, lauf ihr den Rang ab. Stelle dich vor deine Frau, vielleicht läßt sie dir ihn. Das kann wohl sein.

MARIE. Meint Ihr? – Verschämt. Mir hat er einmal, wie ich noch ein Kind war, eine Schlüsselblume geschenkt, weil ich allein nicht vor ihm ausgerissen bin.

FEMINA. Na also, sehr einfach, das erzählst du deiner Frau und dann ist sie vielleicht so eifersüchtig, daß sie die Rosinen von ihm an die Wand schmeißt.

MARIE. Ich weiß nicht, sie kennt das schon alles.

FEMINA. Wenn ich etwas darin tun kann, will ich es wenden, daß der Ritter seine Leidenschaft dir zukehrt. Will gehen.

MARIE. Ach, laßt das bleiben. s'ist schon recht so.

FEMINA. Ich hab geglaubt, du liebest den Ritter.

MARIE. Mehr bloß im Grundsatz. Sonst ist mein Geschmack schon ein anderer. Sieht Femina an.

FEMINA. Wie, du siehst mich an? Doch bloß, weil ich gerade da bin.

MARIE. Ach, Ihr Herren Schreiber seid eben so stolze Herren.

FEMINA. Da, irr dich. Ich vermag dich, sehr schön zu finden. Gestatte! Er küßt sie kühn und frech.

MARIE wischt sich das Maul. Ihr seid schon ein Frecher![31]

FEMINA. Das war noch gar nichts. Du solltest mich erst sehen, wenn du mein Schatz wärest.

MARIE kichert. Ihr seid ein Süßfisch. An so was denkt der Herr doch nie.

FEMINA. Meinst du? – Zum Beispiel würd' ich jetzt ganz gern etwas essen. Hast du nichts für mich?

MARIE sieht sich um. 's war noch nie einer bei mir in der Küche.

FEMINA. Ich geh auch in die Speisekammer.

MARIE. Habt Ihr denn so Hunger, daß das sein muß?

FEMINA. Die Liebe geht bei mir nur durch den Magen. – Also. Willst du mich oder nicht?

MARIE scheu. 's ist mir bänglich.

FEMINA. Herr Femina ist gut angeschrieben, oben. Beim Bürgermeister ganz hauptsächlich. Da gratuliert man dir nur, wenn man uns je dabei erwischt.

MARIE. Wenn Ihr so gut angeschrieben seid.


Glocke im Entree. – Beide fahren auseinander. Marie stößt Femina durch die rechtsseitige Türe der Hinterwand.


MARIE. Da! Geht voll den Gang hinter! – Bloß nie herauskommen! Außer der Gans könnt Ihr alles fressen! Marie durch die linksseitige Tür der Hinterwand. Unter der Türe begegnet ihr schon der Bürgermeister. Beide treten ein.

BÜRGERMEISTER legt ab. Ist meine Frau daheim?

MARIE. Nein Herr, noch nicht.

BÜRGERMEISTER. Aber du bist daheim, Marie. Für dich hab ich dieselbe Ueberraschung.

MARIE. Ja? Und mit was?

BÜRGERMEISTER. Du hast wohl schon von den Franzosen gehört, wie sie Elan! besitzen allem Weiblichen gegenüber. Wie sie küssen Wurfkuß. Marie darauf bereite dich vor.


Marie will geärgert hinausgehen.


BÜRGERMEISTER. Was denn? Laß mich erst ausreden. Der Frieden ist gemacht, weiter nichts.

MARIE. 's ist bloß gut!

BÜRGERMEISTER. Wie?

MARIE. Daß die Frau das noch nicht weiß.

BÜRGERMEISTER. Kehr ich mich an euch Weibsleute? Laß Frau Künkelün ruhig nach Hause kommen, ich habe ein pima Gewissen. Den Schlafrock![32]

MARIE nimmt ihn vom Haken. 's war aber vorher anders mit der Frau besprochen.

BÜRGERMEISTER zieht sich um. Der Stadtrat hat es so beschlossen. Da schweige man mir zu Hause mit jedem Wort! Es wäre vielleicht gut, wenn du die Frau daraufhin vorbereiten würdest, um jeglichen unnötigen Zank zu vermeiden.

MARIE. Ach Herr, ich würde mir's doch nun im langen Lauf der Jahre angewöhnt haben, daß ich's nie anders durchsetzte, als es die Frau will.

BÜRGERMEISTER. Was! Das sind vergangene Zeiten. Die Franzosen werden, hoff ich, das nötige Quantum raison mitbringen. Diese traurige Pantoffelwirtschaft hat ein Ende, ein für allemal!

MARIE. Aber Herr, ich bin's doch nicht.

BÜRGERMEISTER. Nein, aber du wirst aufhören, gegen mich mit ihr zusammenzuhelfen. Soviel Vernunft eben wird die bittere Notwendigkeit, hoff' ich, in dir erzeugt haben. – Er sieht die Akten. War denn jemand hier? Offen, frei heraus, hat sie meine Frau schon gelesen?

MARIE zitternd. Herr Bürgermeister!

BÜRGERMEISTER. Welch verdammter Kujon hat die Akten hierher gebracht! Sage, sprich!

MARIE. Ich weiß nicht, Herr, recht wer.

BÜRGERMEISTER. Ich schmeiße dich zum Tempel hinaus noch vor dem Friedensfest. Jetzt sprich!

MARIE. Ein Herr Femina, jawohl so hat er geheißen.

BÜRGERMEISTER. Das ist ein, das ist ein. Oh diesen Kerl schmeiße ich in ein Mistfaß!

MARIE. Die Frau hat sie aber noch nicht gelesen, Herr. Ich kann sie ja fortbesorgen.

BÜRGERMEISTER. Zum Teufel damit! Schmeißt den Stoß Akten vom Tisch.

STIMME von hinten. Marie, laß die Akten liegen!

BEIDE erschrecken. Das war die Frau! Marie hat die Akten schnell zusammengelesen und wieder auf den Tisch gelegt.

BÜRGERMEISTER. Sage mir leise, sie weiß schon alles?

MARIE. Nein, nein, Herr, ich kann mir nicht denken, wie so sie auf einmal ruft. Bis jetzt war sie noch nicht da.

BÜRGERMEISTER. Ist denn überhaupt jemand in der Küche?

MARIE. Kein Mensch, keine ärmliche Seele ist draußen in[33] der Küche. Vielleicht war es doch bloß das Gewissen, das uns beiden gerufen hat.

BÜRGERMEISTER. Nun, ich habe ein Primagewissen, ich brauche mich nicht zu scheuen, mich von der Wahrheit ihrer Anwesenheit zu überzeugen. Will hinaustreten.

MARIE ängstlich. Herr, 's gibt gewiß keinen kleinen Krach, wenn sie's einmal alles weiß.

BÜRGERMEISTER. Besser, ich trumpfe vornherein auf. Er tritt hinaus, indem tritt Femina mit katzenbuckliger Haltung vor ins Zimmer. Panis, piscis, grinis, finis, Katzenkadaver und Höllenauswurf!

FEMINA. Meine Existenz ist so fatal.

BÜRGERMEISTER. Das ist nicht fatal, das ist verbrecherisches Darinhineinschüren in meine heilige Ehe. Wer hat dir geheißen, die Akten mit deinen Kratzpfoten in mein gutes Zimmer auf den Tisch hinzupräsentieren!

FEMINA. Ich gestehe es zu meinen Gunsten ein.

BÜRGERMEISTER. Zu deinen Gunsten? Diesmal werde ich anfangen, aufzuhören mit verrückter Milde. Ich habe das Recht, diese Handlungsweise als Landesverrat aufzufassen.

FEMINA seine Haltung wird frech. Immer dann! Hinein mit mir in den Turm!

BÜRGERMEISTER. Deine Aufmunterung, Kanaille, bedarf es hierzu nicht mehr.

FEMINA. Aber dann rasch, ehe mich Eure Frau auch noch in meiner Pein sieht.

BÜRGERMEISTER. Ganz gut, daß du mich zur Eile selbst ermahnst. Geht an die Ziehglocke. Meine Frau könnte dich Kriegsnarr erst noch angenehm finden.

FEMINA. Könnte mich angenehm finden?! – Ich schrei ins Blinde um Hilfe, Frau Künkelün, helft mir!

BÜRGERMEISTER. Ich zieh die Glocke. Zieht. – Dir Kriegsnarren, dir wollen wir helfen.

MARIE. Herr Künkelün, gnädiger Herr, wenn ich was bitten darf. Ich und der Herr haben eine Beziehung.

BÜRGERMEISTER. Was Beziehung! Such dir solche bei den Franzen.

FEMINA erregt. Das ist die Praxis von dem Beschluß! Marie, da kannst du's verstehen, wie's mit dir gehen wird. Du wirst eine welsche Dampfnudel.

MARIE. Haltet Maß, Herr, sonst kommt Ihr nur rascher in den Turm![34]

FEMINA. Jetzt sag ich voll alles, der Künkelün ist ein großer Schweinigel, daß er seine Frau an die Franzosen vermietet! – So geht dir's auch! Marie.

MARIE. Schweigt doch still, Bester! Ich habe meine zwei feste Fäust, die Frau Bürgermeister hat auch ihre zwei Händ. Das kann man noch nicht im voraus wissen! Mit Glut in der Stimme.

FEMINA. Die Franzen strecken die Büxen vor und wer nicht hopst, fliegt darüber. Sieh doch deinen Herrn bloß schadenfroh lachen und die Hände auf dem Rücken drehen!

BÜRGERMEISTER. Sehr richtig, ich freue mich, wie du hinein fliegst ins schwarze Loch!

FEMINA. Aber die Weiber sind sich mit mir einig, daß Ihr ein Schweinigel doch seid.

MARIE. Ruhig, ruhig, Lieber. Seht meine Arme an, fett wie Keulen. Beruhigt Euch! Meine Brust fest und solidd meine Schenkel, Männichen, weh den Franzhöseln!

BÜRGERMEISTER. Nein, nein, Marie. Du wirst dich hübsch wie die anderen ergeben.

FEMINA. Da, es ist Zwang!

MARIE. So! wenn es Zwang ist. Dann sollte man denen Räten auskutteln! Sollte man denen nicht auskutteln?

FEMINA. Frisch los, Marie, fang bei dem an! Bürgermeister zieht sich an die Wand, dann reißt er heftiger die Glocke.

MARIE. Wenn nur bald die Frau kommt!

FEMINA. Und wie er vor dir Angst hat. Vor der eigenen Magd!

BÜRGERMEISTER. Oh so sehr habe ich nicht Angst. Ich hätte fast das Recht, mich vor den Räten hervorzuheben. Ich persönlich war mehr der Gedrängte. Das war eine hochinteressante Sitzung diesmal!

FEMINA. Ich war dabei. Das ist gelogen!

MARIE. Um d'r Gott's, der Hellebardier!


Der Hellebardier tritt ein.


BÜRGERMEISTER herauslangend, vorschreitend. So, nun erbärmlicher Wicht, Beleidigungskünstler, dir wird man Seegras zu fressen geben.

FEMINA. Nur heran zu mir, nur nicht zaghaft, legt mich gefangen!

BÜRGERMEISTER. Dieser Aufmunterung bedarf es gar nicht. [35] Befehlend. In den Turm mit ihm! Aber in den, welchen die Franzosen am heftigsten beschießen!

FEMINA. Ich fürcht mich gar nicht, Bürgermeister!

BÜRGERMEISTER. Haut ihm darauf, Schweizer, wenn er frech ist.

FEMINA. Ich sage mein Sach darum doch, Bürgermeister!

BÜRGERMEISTER. Schweige jetzt, Bürschchen!

FEMINA. Noch tausend Sätze!

MARIE flehend. Herr Femina!

HELLEBARDIER streckt die Hand vor. Halt's Maul, Bube, meine Hand, die du dir wohl ansiehst, da hängt sie!

FEMINA. Es gibt in Schorndorf noch eine stärkere Hand!

HELLEBARDIER dreht seine Hand wie einen Spiegel in der Sonne. Das regt sie!

MARIE. Jakob, überleg' eh du zuhaust.

HELLEBARDIER. Ich besinn' mich.

FEMINA. Wollt Ihr nicht lieber die Franzosen damit ohrfeigen?!

HELLEBARDIER. Selb tät ich schon auch!

FEMINA. Aber Euer Bürgermeister läßt es nicht zu, dummer Kerl. Stadtrat Femina, hast wohl schon davon gehört, bin ich. Den sollst du verhaften.

HELLEBARDIER konfus. Wie, wie? – was ist das?

BÜRGERMEISTER. Führe ihn ab!!!

FEMINA. Dieser Donner in der Rede! und diesen Angstkäs' im Herzen.

BÜRGERMEISTER. Wenn du ihn jetzt nicht abführst, so.

HELLEBARDIER. Ich führ' ihn gewiß ab. Also! Herr Stadtrat!! Brüllt ihn laut an. Mir folgen!! –

FEMINA. Ich, ich folge. Aber Herr Künkelün, wenn er mich unsanft anrührt, so bekommt Eure Frau blaue Flecken. Wenn ich in den Turm komme, so werdet Ihr heute Nacht keine Frau haben!

BÜRGERMEISTER. Unsinnig leere Drohungen! Bangt's dir, nun doch, du Kriegsnarr, vor dem Gefängnis?

FEMINA. Herr Bürgermeister, wolltet Ihr nicht heute noch eine tolle Abschiedsnacht mit eurer Frau feiern?

BÜRGERMEISTER. Gewiß, Bürschlein will ich das! Reibt sich die Nase.

FEMINA. Dann suchtet Ihr besser bei mir um Genehmigung, nach, als daß Ihr mich in den Turm stecktet![36]

BÜRGERMEISTER. Kerl, willst auch du Beziehungen zu ihr haben?

FEMINA. Ich bin außer Roland schon der Zweite, jawohl!

BÜRGERMEISTER. Das gibt mir die Chancen, daß sie mit den Franzosen große Tanzfeste arrangieren wird.

FEMINA. Das kann wohl sein, aber sie wird dann das Künkelünbett zu langweilig finden, darum feiert noch einmal möglichst Eheorgien mit ihr!

BÜRGERMEISTER. Verrate mir deine Beziehung, ich behalte dich dann gern aus dem Turm zurück.

FEMINA. Wenn Ihr mir versprecht, daß ich heute Nacht Euch nicht Gesellschaft leisten muß.

BÜRGERMEISTER. Das versprech ich gerne, denn ich bin heute Nacht ganz gern mit ihr allein.

FEMINA. Also, auf mich verzichtet Ihr, auf meine Person, wie Ihr sie fleischlich vor Euch seht.

BÜRGERMEISTER. Gewiß, auf dich hätte ich lieber schon lang verzichtet. Deine Beziehung, nenne mir die geheime.

FEMINA. So was vor diesen Leuten?

BÜRGERMEISTER. Nur schnell, sonst bleibt's beim Turm. Ich liebe die Zuhörer. Ich kann ihr dann den Standpunkt klar machen, besser.

FEMINA. Dann aber gestattet, daß ich mir's dazu bequem mache. Er reißt sich den Umhang ab und steht in Weibesglorie auf der Szene. Marie schreit auf und rennt hinaus. Der Hellebardier zieht den Fuß an und räuspert sich wie ein Tanzlehrer. Der Bürgermeister sieht aus, als wollte er sich Charon1 übergeben.

BÜRGERMEISTER. Femina – Weib.

FRAU KÜNKELÜN. Willst du mich nicht dem Auge dieses Menschen entziehen oder bist du so schamlos geworden, daß dir dies nichts ausmacht?


Der Hellebardier tut einen naseweisen Blick hinter ihr Korsett.


BÜRGERMEISTER. Das kommt mir zu unverhofft.

FRAU KÜNKELÜN. Willst du den Zeugen deiner Memmenhaftigkeit hier lassen?

BÜRGERMEISTER schreit ihn an. Warum geht er nicht!

HELLEBARDIER schlau. Nur auf Befehl.

BÜRGERMEISTER. Tretet ab!!


Der Hellebardier mit Elefantenbewegung ab.
[37]

FRAU KÜNKELÜN. Dein Exerzierschneid ist der rechte Abdruck deiner Feigheit.

BÜRGERMEISTER. Was ist nun?

FRAU KÜNKELÜN. Krieg.

BÜRGERMEISTER. Das merk ich.

FRAU KÜNKELÜN. Du bist der erste Feind und Gefangener. Oder mit energischem Deuten. du begibst dich sofort zu neuer Beschlußfassung auf's Rathaus!

BÜRGERMEISTER. Nein! Ich gehorche dir nicht mehr.

FRAU KÜNKELÜN. Gut. Deine Frau streitet nicht mehr mit dir. Ich werde meine Unschuld zu schützen wissen, wenn sie dir nichts wert ist.

BÜRGERMEISTER. Sie wäre mir schon wert.

FRAU KÜNKELÜN. Lügner! – Die Akten liegen hier, von mir wörtlich nachgeschrieben ist jedes deiner verruchten Worte.

BÜRGERMEISTER. Das ist eben haarsträubend!

FRAU KÜNKELÜN. Oh sieh, so wollte ich schon lange an deinen Sitzungen teilnehmen.

BÜRGERMEISTER. Wenn ein Stadtoberhaupt solch ein Weib hat, da hört dann eben alles auf.

FRAU KÜNKELÜN. Deine Frau, das merke dir, führt das Regiment.

BÜRGERMEISTER. Das ist der heillose Unsinn.

FRAU KÜNKELÜN. Das werde Schorndorf's Glück!

BÜRGERMEISTER. Dein weibischer Eigensinn mag das glauben, aber ich sage dir: »Melak, Melak ist ein grausamer Wüterich!«

FRAU KÜNKELÜN. Dann finde er in mir keine Gelegenheit, ein Wüterich zu sein. »Du würdest die Augen zumachen, um dadurch die Stadt zu retten.«

BÜRGERMEISTER. Verzeih mir's doch!

FRAU KÜNKELÜN. Wörtlich steht es hier drin! Ich verzeihe dir das nicht. Und wenn es mir gelingt, den Sieg über den Feind zu gewinnen, so bist du der Letzte, welcher zu mir kommt. Dann ist es dieser. Sie platscht ihm Rolands Handschuh vor die Füße, daß der Bürgermeister erstarrt.

BÜRGERMEISTER. Der liegt wie eine fette Kröte zwischen uns.

FRAU KÜNKELÜN. Zieh's ins Lächerliche! Aber ich bin dem Ritter nicht weniger enthusiastisch ergeben, als er mit ist.

BÜRGERMEISTER zappelnd. Es ist nichts, als daß du meine Gesinnung, die für Schorndorfs Wohl ist, verkennen mußt, um[38] dir die Berechtigung zur Untreue zu verschaffen. Und mit so einem Mißwuchs! Er hat Arme, so lang wie ein Gorill, einen Blick wie ein Raubtier und ein Gerippe wie ein Bär. Er wird auch einen ganzen Wald Haare haben.

FRAU KÜNKELÜN. Du machst mir ihn eher genießbar, den Mann, der mich liebt wie rasendes Feuer und heulender Sturm! Du bist eine Quetschkartoffel.

BÜRGERMEISTER. Wer seine Liebe nicht zugeben will, der liebt dich wahrhaftig. Ich.

FRAU KÜNKELÜN wieder auf die Akten pochend. Es herrscht doch zu kühle Luft zwischen uns.

BÜRGERMEISTER. Ich möchte nicht in Visiten gewesen sein, denen du präsidiert hast! Es ist keine Kunst, jemand in die Schlinge zu ziehen.

FRAU KÜNKELÜN. Schweige, du bist kleinlich.

BÜRGERMEISTER. Ich wollte nur damit sagen, daß du meine Worte nicht so blutig ernst nehmen solltest.

FRAU KÜNKELÜN. Vom Stadtoberhaupt Worte in offener Sitzung soll ich nicht ernst nehmen? Im Gegenteil, ich beabsichtige, dich dafür sogar einkerkern zu lassen.

BÜRGERMEISTER. Bist du rasend?

FRAU KÜNKELÜN. Verlasse mich jetzt! Es wird einer zu mir kommen, dessen Rat ich brauche.

BÜRGERMEISTER. Du wirst ihn empfangen?!

FRAU KÜNKELÜN. Gehe! damit dich wenigstens die Schande nicht trifft, daß ich dich vor ihm hinausweise.

BÜRGERMEISTER. Soll man das ertragen? Geht ringend durch die Türe in der linken Seitenwand ab.

FRAU KÜNKELÜN ruft. Marie! Marie kommt sehr beschämt durch die rechtsseitige Türe der Hinterwand.

MARIE. Gnädige Frau.

FRAU KÜNKELÜN. Was ist's mit unseren »specketen« Armen, Marie? – Aufgeguckt! – Jawohl ich bin's. – Unsere »gespecketen« Arme, Marie, werden die nicht Kraft haben? – Rüstest du dich mit mir in den Kampf?

MARIE ringt langsam aus sich heraus, zuerst mit Gesten. – – Das ist mir jetzt ein Trost, ein Herausreißen aus der Blamage!

FRAU KÜNKELÜN. Renne was du kannst bei allen Weibern in Schorndorf herum. Gieb die Losung aus! »Frau Künkelün will Schorndorf mit den Weibern befreien«! Laut mit der Trommel![39]

MARIE. Ist das ein schönes Losungswort! Ich renne wie mit sieben Füßen!

FRAU KÜNKELÜN. Halt noch, pscht! Jetzt kommt Er zu mir. Der.

MARIE. Endlich der Mut! Rennt ab.


Der Handschuh liegt noch an seinem Fleck. Frau Künkelün tritt kokett vor einen Spiegel, sie kokettiert mit ihrer Kraft. Indem tritt Roland mit plumpem Geräusch, doch zaghaft, durch die linksseitige Tür in der Hinterwand ein, bleibt zuerst an der Türe stehen, sieht plötzlich Frau Künkelün. Dann, weil er sich nicht entdeckt glaubt, sucht er wieder im Zimmer, sieht jetzt den Handschuh, zielt darauf, nähert sich ihm, ihn hinterrücks an sich zu nehmen. Wie er an ihm niederkniet, tritt Frau Künkelün in höchster Anspannung auf ihn zu, sodaß sie über dem Handschuh steht, Roland sein Kinn mit ihrer Gestalt in Berührung bringt, wodurch er seinen Kopf krampfhaft rückwärts beugt und an Frau Künkelün steil emporsieht.


FRAU KÜNKELÜN. Halt! – Noch fehlt mir der Beweis, daß er Ihnen gehört. Der Ratsschreiber hat ihn mir gegeben.

ROLAND er streckt die Hände hin. Die eine Hand ist bloß, da ist der Kamerad. Er lacht.

FRAU KÜNKELÜN. Wollen Sie ihn haben? Ich steh auf ihm.

ROLAND verwirrt. Frau. Jetzt höret auf mit Spiel! Die Hosen ärgern mich. Frau, ich liege vor Euch, möcht Euch zu Boden reißen und zerkrallen. Gebt mir den Handschuh, lasset mich hinaus!

FRAU KÜNKELÜN. Tun, was Sie wollen! Ich bleib drauf treten.

ROLAND. Ihr wißt nicht, was ich ein viehisch Denken habe, Frau, fürchtet mich!

FRAU KÜNKELÜN. Ich fürcht mich nicht. Viel eher fürchten Sie sich, meinen Fuß herabzuheben.

ROLAND. Frau Künkelün, gebt mir den Handschuh jetzt!

FRAU KÜNKELÜN. Gehen Sie denn gar nie mit Frauen um?

ROLAND. Nein! – als mit Euch!

FRAU KÜNKELÜN. Roland, Ritter, vernehmen Sie es ernstlich, was Sie ganz öffentlich von mir in schwärmerische Worte fassen, ist also ein Verbrechen Ihrer Phantasie.


Roland schweigt. Frau Künkelün tritt vom Handschuh herab.


FRAU KÜNKELÜN. Hier liegt Ihr Handschuh. Nehmen Sie ihn auf. Sie sehen, daß ich ihn in lauterer Absicht für mich behielt. Nehmen Sie ihn, gehen Sie![40]

ROLAND. Ich nehme ihn nicht.

FRAU KÜNKELÜN. Um Eure hohe Begeisterung als einen Schwerenötertrick zu erkennen, hat er mir gut gedient, entlasten Sie mich also von dem eisernen Gewicht.

ROLAND weint. Ich hab nix als Eisen, das ich Euch schenken kann. Von weichern Sachen weiß ich nix.

FRAU KÜNKELÜN. Warum weinen Sie?

ROLAND herausschreiend. Weil alles Lüge ist, was Ihr von mir denkt. Bückt sich nach dem Handschuh. Ich nehm den Handschuh jetzt, daß ich's beweis. Daß ich's beweis, daß mir dran liegt, daß Ihr im deutschen Bette ruhig schlafen könnt.

FRAU KÜNKELÜN. Wissen Sie, ob mir ein zweifarbig Bett nicht vielleicht besser gefällt.

ROLAND taumelt im Knie. Euch!?


Frau Künkelün sieht ihn lange an, dann jährt Roland heraus.


ROLAND. 's gefällt Euch nicht, Ihr seid kein Bürgermeister. Aus Eurem Aug tut's mich verlangen, daß ich Euch b'schütze. Mit meine Eisenhänd! Er hat den Handschuh über seine Hand fallen lassen.

FRAU KÜNKELÜN. Sie reden so, weil ich für Krieg die Stimme hergegeben habe. Ich sage jetzt, es war nur Schein.

ROLAND. Frau Künkelün, ich bitt, treibt keinen Scherz mit mir, ich frag, erklärt Euch recht! Wwar's Schein?

FRAU KÜNKELÜN. Bei einem Weib wird ein Wort nie viel was besseres sein.

ROLAND noch knieend. Frau Künkelün, bei Euch muß's anders sein, das war's Verbrechen meiner Phantasie!

FRAU KÜNKELÜN. Sie kennen Frauen nicht.

ROLAND bäumt sich vom Boden auf, mit Geifer. Sind's alle Blumenvasen, wo drinn es sumpfig stinkt?

FRAU KÜNKELÜN verletzt. Mich widert Ihre Rede an.

ROLAND nach einer Pause. Ich hhab zu viel gesagt.

FRAU KÜNKELÜN. Lernt erst, wie man mit Frauen redet, dann kommt wieder zu mir. Es ist wahrhaftig viel, daß ich mit Ihnen rede.


Roland tritt so heutig zurück, daß er mit dem Panzerrücken an die Zimmerwand schlägt. Er stiert Frau Künkelün an, dann fletscht er die Lippen übereinander und schüttelt dann, den Blick immer auf Frau Künkelün gerichtet, den gesenkten Kopf. Er will mit den Geberden den Vorwurf ausdrücken: »auch du denkst so gering wie alle von mir«.
[41]

FRAU KÜNKELÜN. Ich weiß es, Sie sind ein armer Mann. Allein, was Sie mir sagten, hieß auch nichts anderes, als daß ich sei wie alle, denen Ihr Haß gilt. Verzeihen Sie mir darum. Nun sage ich Ihnen aber, ich bin ein Weib. Und hüten Sie sich vor sehr erbärmlichen Gedanken!

ROLAND. Ich hab keine erbärmlichen Gedanken von Euch.

FRAU KÜNKELÜN. Ich will's glaubhaft annehmen.

ROLAND. Sie ha-haben von mir Gedanken, wie alle Schorndörfer, daß ich der Affe bin. Der Affe, mit dem niemand redet. Vor dem die Kinder ausreißen, wenn sie ihn sehen.

FRAU KÜNKELÜN. Roland, es ist gut, daß wir uns aussprechen.

ROLAND weint heraus. Ich bin ein armer Mensch.

FRAU KÜNKELÜN. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen eine Wohltat zu erweisen.

ROLAND mit den Handballen in den Augen reibend. Keine Wohltat.

FRAU KÜNKELÜN. Ich versteh es, es ist sehr schwer für Sie, durch Ihr abstoßendes Aeußere.

ROLAND guckt sie groß an, wie überrascht. Bin ich abstoßend?

FRAU KÜNKELÜN. Sie fühlen es als ungerechte Verfolgung, daß jedermann den Verkehr mit Ihnen scheut ...? Die Leute prüfen ja nichts auf den Kern.

ROLAND. Aber die Kinder? Die mich fürchten.

FRAU KÜNKELÜN. Machen Sie sich keine Gedanken darüber. Kinder sind wohl die eigentlichen Welterkenner, aber unter den Röcken vor von ihren Müttern.

ROLAND. Aber Sie? Frau Künkelün.

FRAU KÜNKELÜN. Von meinem Urteil dürfen Sie nicht zu viel halten!

ROLAND lächelt freundlich aus den verweinten Augen. Ist Ihr Urteil besser?

FRAU KÜNKELÜN lacht und faßt kurz seine Schulter. Oh Roland! Ich darf dir nicht so viel sagen.

ROLAND schüchtern. Nicht so viel?

FRAU KÜNKELÜN. Fühlt Ihr Euch wirklich noch so arm?

ROLAND bis zur Heftigkeit, bewegt. Nein Frau Künkelün, ich bin reich. Reich, daß es mich zerplatzt. Darum muß ich einem Panzer tragen, weil mich mein Herz in Stücke sonst sprengt, Frau Künkelün.

FRAU KÜNKELÜN lacht herzlich. Meinetwegen? Der Liebe[42] zu mir wegen tragt Ihr einen Panzer. Und schon so lang, als ich mir Euch denken kann? Roland, ist da nicht ein bißchen, bißchen Schönrederei dabei?

ROLAND. Als ich damals bei Eurem Einzug als Braut in das Stadtschultheißenhaus auf der Mauer oben hockte, bin ich gleich nachher zum Gießer gegangen und habe mich so angetan.

FRAU KÜNKELÜN. Merkwürdig, bei dem bloßen Anblick? – War das am Ende die Vorbedeutung für den Bürgermeister, daß er an mir ein kaltes Eisen haben werde?

ROLAND. Ich hätt' an das nie gedacht, daß ich einmal so nah bei Euch stünd.

FRAU KÜNKELÜN. Sag' nun, Roland, lieben wir uns denn?

ROLAND. Wahrscheinlich.

FRAU KÜNKELÜN. Du bist mein wahrscheinlichster Liebhaber. Du machst mir wirklich Freude. Von dir habe ich aber schon viel flammendere Worte gehört. Und ich habe dich auch schon ziemlich nahe kennen gelernt, im Rathaussaal.

ROLAND rüttelt diese Erinnerung wie etwas Unangenehmes ab. Ich bin richtig gesinnt.

FRAU KÜNKELÜN. Was willst du damit sagen?

ROLAND. Ich habe nie einen unrechten Gedanken gegen Frau Künkelün gehabt. Das Heilige an Euch hätt' ich nie so berührt, wenn Ihr Euch mir kenntlich gemacht hättet.

FRAU KÜNKELÜN. Ja aber, dieser Gefährliche bist doch du, mein Liebster.

ROLAND. Frau Künkelün, Ihr seid mir an den Nieten von meinem Harnisch, es schüttelt mich durch und durch.

FRAU KÜNKELÜN. Ich spüre noch so wenig davon. Du sagst noch nicht einmal »Du« zu mir, wie ich »Du« zu dir.

ROLAND schüttelt und windet sich. Frau Künkelün.

FRAU KÜNKELÜN. Ja was, willst du mir sagen? – Du windest dich so eigentümlich.

ROLAND. Frau Künkelün! Ich bin am Verzweifeln.


Roland schlägt mit seinen eisernen Fäusten an den Fugen seiner Rüstung herum. Frau Künkelün legt immer schärfere Glut in ihre Rede.


FRAU KÜNKELÜN. Was verzweifelst du?

ROLAND schreit auf. Vor Glück! Es kracht und klirrt. Sein[43] Panzer fällt wie aufgeknackte Schalen von ihm. Frau Künkelün weicht zurück. Ich kann's nicht länger tragen. Ich bin erlöst!

FRAU KÜNKELÜN. Sei leiser, sonst stört man uns.

ROLAND. Es stört uns nichts. Ich werde endlich ggeliebt! Er streckt die aneinandergelegten Hände von sich, den Kopf zwischen die Arme gesteckt. So bleibt er lange stehen. Frau Künkelün betrachtet ihn, legt sacht eine Hand auf ihn. Roland durchschüttelt ein Schauer, er Schauer, er ringt und wirft den Kopf zurück, wie ein brüllender Hirsch. Ha! Ich bin frei. So verharrt er lange.

FRAU KÜNKELÜN. Roland, du bist fürchterlich.

ROLAND läßt langsam seine Arme sinken, daß seine Hände über Frau Künkelüns Schultern fallen. Du Gute.

FRAU KÜNKELÜN. Roland, wenn ich dich jetzt annehme, du bist ja nicht häßlich, du bist wunderbar schön. Sie sehen sich lange starr an, bis endlich Roland die Tränen aus den Augen fallen, ohne daß sich eine Muskel seines Gesichts verzieht. Und du weinst schon wieder. Roland was hast du so unsagbar gelitten, daß du nur mit Tränen reden kannst?

ROLAND. FFF.

FRAU KÜNKELÜN. Rede nicht Roland. Halte deine bebenden Lippen fest. Halte sie fest. Sie reckt sich auf die Zehen und küßt ihn.

ROLAND zittert immer stärker, bringt endlich heraus. Erlebt!

FRAU KÜNKELÜN. Was meinst du damit?

ROLAND. Erlöst!

FRAU KÜNKELÜN. Was willst du damit sagen?

ROLAND. VVVerachtung tut mir nichts mehr.

FRAU KÜNKELÜN. Roland, wir lieben uns. Denk nicht mehr daran, wie dich die Leute verachten.

ROLAND. Alle, alle!

FRAU KÜNKELÜN. Das ist wie nichts. Wie man das Salz streut, zwischen den Fingern reibt, so streu's wieder auf sie, den vielen Schmerz, der sich in dir gesammelt hat. Es ist immer so, der wo am meisten was nutz ist, wird am geringsten geschätzt. Du bist doch der Mut selber. Ich weiß was du bist, vergeß den Schorndörfern ihre Verachtung.

ROLAND. Ich hab's auch schon vergessen. Ich bin jetzt sogar bei dir, bei Frau Künkelün.

FRAU KÜNKELÜN. Es muß dir sehr wenig vorkommen. Ich bin recht klein neben dir.

ROLAND. Du hast schon viel ausgehalten.

FRAU KÜNKELÜN. Wie meinst du das?

ROLAND lächelt. Mein Heulen.[44]

FRAU KÜNKELÜN. Entschuldige dich nicht, Roland. Streichelt seine rauhe Wange. Es ist mir eine heilige Offenbarung von deinem kostbaren Innern. Und jetzt ist's vorbei. Wir müssen uns beide zusammennehmen. Es steht noch viel mehr vor uns, als was wir hinter uns haben.

ROLAND. Vor mir, ja 's ist wahr. Ich muß mit Melak über dich etwas reden.

FRAU KÜNKELÜN. – – Du? Wie ist dir das bloß eingefallen?

ROLAND scharf. Ich halt dich für meine Braut, die von ihm beleidigt worden ist.

FRAU KÜNKELÜN. Aber wie kurz du dich faßt!

ROLAND lacht laut, wie vergnügt. Hähähä, so haben's sich die Stadträte nicht eingebildet, daß ich's ihnen alleinig versalze, dein Bürgermeister, wie ich ihm die Taube aus dem Schlag reiße. Gehst mit?

FRAU KÜNKELÜN mit größtem Erstaunen. Roland?

ROLAND. Ist da – das nicht richtig?

FRAU KÜNKELÜN. Nein, Roland. Ich will mit Melak reden, ich und die Weiber. Wir wollen uns selber für unsere Betten regen. Wir wollen sagen, ob ein Franzose Beischlaf halten wird. Da es die Männer nicht tun, müssen wir uns selber beschützen. Wir wollen die Männer beschämen, mit Schande strafen, die soweit umkommt in der Welt, daß mein Bürgermeister lieber in einem Mausloch regierte, als auf seinem geschnitzten Polsterstuhl.

ROLAND lacht. Du machst Spaaß?

FRAU KÜNKELÜN. Nein, Roland. Ich bin der Oberbefehlshaber von Schorndorf. Ich lasse schon das Heer zusammentrommeln. Horch nur einmal! Sie hält Roland, daß er horche. Ganz in der Ferne einzelne Trommelschläge. Ganz in der Ferne, hörst du? Die Dienstmagd ist jetzt Adjutant und Hoboist. Alles in einem.

ROLAND lacht mehr. Marie? Das ist eine Tollheit. Da hast du schnell gehandelt.

FRAU KÜNKELÜN. War das nicht gut? Ist das nicht tapfer? Ein Verletztsein im Ton ausdrückend.

ROLAND. Tapfer ist's. Aber ein bißchen übereilt. Ich hätt' schon abgerechnet.

FRAU KÜNKELÜN. Nichts damit, wieder! Der Feldplan ist entworfen. Du kannst mir bloß noch raten, von jetzt an weiter.[45]

ROLAND. Da zieh ich schnell den Panzer an. Das ist ein dummer Einfall von dir gewesen. Da hat es noch Eile. Was wollt ihr Weiber auf einer Mauer, wo die Kugeln aufhopfen.

FRAU KÜNKELÜN stellt sich über den Panzer. Der ist mein.

ROLAND lacht. Gieb ihn her, ich hätt' nicht heulen sollen. Es ist zur Unzeit über mich gekommen. Die mutig Frau muß ich gleich selber wieder bändigen.

FRAU KÜNKELÜN. Ja wart, wenn du jetzt auch ein herrisch Mannsbild sein willst. Daß jeder Mann gleich, wenn's ein Weib betrifft, ein Horn sich aufsetzt! Dein Panzer lachend. ist jetzt unser Ehegut. Bekanntlich wenn man Lieb und Liebster ist, da teilt man alles, oder jedes von beiden hat was dem andern ist.

ROLAND lacht laut auf. Hehehe, du bist rasch besonnen. Wir sind aber nicht verheiratet. Das ist bis jetzt bloß eine Liebe.

FRAU KÜNKELÜN. Darüber gibt's ja nichts. Was nützt dem Bürgermeister heut die Eh' mit mir? Stehst du mir nicht viel näher?

ROLAND ruhig. Ja schon. Aber den Panzer kann ich doch nicht vermissen. Auch wenn ihr Weiber jetzt den Krieg macht, kann ich ihn auch ganz geschickt gebrauchen. Man weiß ja nie, was kommt.

FRAU KÜNKELÜN. Ja ja, schwätze nur recht viel, aber kriegen tust du ihn doch nicht mehr. Du bist jetzt frei, du gefällst mir nur so, du kriegst ihn also nicht.

ROLAND recht ernst bettelnd. Ganz ohne Spaß jetzt, ich will heut noch meiner ZZiege das GGras unterm Remstor mähen, da ist's dann besser, wenn ich was festes dabei anhab. Verhält das Lachen.

FRAU KÜNKELÜN lacht laut auf. Ja ja, das Gras mähen. Zum Gras mähen kann man keinen Panzer gebrauchen.

ROLAND mit künstlichem Zorn. Ich muß ihn haben aber.

FRAU KÜNKELÜN. Nein, der ist mein! – – Ich schnall ihn um. Rüstet sich. Hilf mir dabei.

ROLAND. Was meinst du denn, du könntest dich damit nur ein bißchen regen und bewegen?

FRAU KÜNKELÜN. Ich probiere.

ROLAND. Damit dein Eigensinn RRuh hat.

FRAU KÜNKELÜN versucht krampfhaft zu stehen. Das geht doch![46]

ROLAND. Das geht auch noch?! – Ich hätt nun doch geglaubt, das würd dir zu schwer.

FRAU KÜNKELÜN gerüstet, atmet schwer. Laß mir ihn nur!

ROLAND. Mich beißt das ganz in den Augen, so schlecht sieht das aus.

FRAU KÜNKELÜN. Das soll schlecht aussehen? – Wart, jetzt kommt der Künkelün. Paß auf, ob ich schlecht wirke.


Der Bürgermeister tritt ein durch die linke Tür der Hinterwand und springt zurück. Er bleibt dann hinter der Schwelle bei offener Tür stehen.


FRAU KÜNKELÜN. Da, ich schlage schon durch mein Aussehen in die Flucht.

ROLAND. In deinem Mann hast du kein Urteil. Zieh ihn wieder aus!

FRAU KÜNKELÜN. Wieso denn? Du willst ihn nur. – Geh nur, du hast mir einen großen Liebesdienst erwiesen. Gibst du mir in dem Panzer denn nicht genügenden Schutz, der mich über den Kampf hinweg erhält? Für dich erhält zur Freude unserer Liebe?!

ROLAND besinnt sich, dann. A so! a so! Ja mein Panzer, der schützt und b'hüt't dich gut. Behalt ihn gewiß! 's wird mich zwar kein Mensch wieder erkennen, draußen.

FRAU KÜNKELÜN. Ist das nicht ein recht guter Schutz für dich. Kein Mensch wird dich mehr verspotten. Ist dir's kein Schutz, wie mir der Wechsel mit dir eine treffliche Waffe ist.

ROLAND. Dann sagt ich adjes, wenn ich nicht dort Blickt auf den Bürgermeister. vorbei müßt.

FRAU KÜNKELÜN reicht ihm die Hand. Zitter' nicht so vor Zorn, Roland. Geh an ihm vorbei wie an einem Kleiderständer. Sie küßt noch obendrein Roland zum Abschied. Roland geht. Nachdem Roland verschwunden ist, tritt Künkelün rasch ein, mit Hitze.

BÜRGERMEISTER. Mit dieser Mißgestalt wechselst du die Kleider und schnäbelst dich mit ihm.

FRAU KÜNKELÜN. Ich liebe ihn.

BÜRGERMEISTER. Du scheinst dich auf die Franzosen gut vorzubereiten. Manöverierst geschickt wie eine welsche Dame mit einem Handschuh. Nein, Frau Künkelün, ich habe ein ganz herrliches Gewissen, nun. Es fiele mir nie in den Sinn, das Leben der Bürger deinetwegen zu opfern.

FRAU KÜNKELÜN. Es wird mir nicht einfallen, deinetwegen die Rothosen zu leiden.[47]

BÜRGERMEISTER. Meinetwegen? – Deinetwegen.

FRAU KÜNKELÜN verächtlich hart. Sei nur ruhig, es ist mir zu gering, mit dir das Gezärfe.

BÜRGERMEISTER. Du wirst ja Augen machen.

FRAU KÜNKELÜN. – Weshalb?

BÜRGERST. Der Kurier läuft schon – mit der Friedensofferte.

FRAU KÜNKELÜN feurig. Der Kurier läuft? Stürmt, wuchtiges Gewicht, ans Fenster, reißt es auf. Die Sturmglocke!! Der Bürgermeister wehrt ab, aber zu spät. Sturm!! Gegen Künkelün gewandt. Es ist Krieg.

BÜRGERMEISTER schlotternd. Rasende! – Schon wie du aussiehst!


Unter dem Schlottern des Bürgermeisters und den anschwingenden Glocken fällt der Vorhang.


Quelle:
Hermann Essig: Der Frauenmut, Berlin [o.J.], S. 25-48.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Lohenstein, Daniel Casper von

Agrippina. Trauerspiel

Agrippina. Trauerspiel

Im Kampf um die Macht in Rom ist jedes Mittel recht: Intrige, Betrug und Inzest. Schließlich läßt Nero seine Mutter Agrippina erschlagen und ihren zuckenden Körper mit Messern durchbohren. Neben Epicharis ist Agrippina das zweite Nero-Drama Daniel Casper von Lohensteins.

142 Seiten, 7.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon