Geheimes Graun

[42] Hältst den Atem,

Starrst in die Luft.

Siehst du was? Horchst du?

– Ja doch! es ruft!


Lautlose Stille,

Nirgend ein Muck!

Narren dich Träume?

Neckt dich ein Spuk?


Lass mich! Aus Weiten

Kommt es heran.

Jetzt – wie mit Geisterhand

Fasst es mich an.


Fasst dich? du zitterst!

Sprich, was dich schreckt,

Was dir die Wange mit

Blässe bedeckt.


Frage nicht! Schweige!

Was es auch sei –

Grausend, geheimnisvoll

Schritt es vorbei.

Quelle:
Gustav Falke: Mynheer der Tod. Hamburg 1900, S. 42-43.
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Mynheer Der Tod Und Andere Gedichte (German Edition)