Februar.

[213] 1. Wirthschaftsrechnungen von John revidirt. Revision des Aufsatzes für Berlin. Das Heft Kupferstich- Landschaften nach Claude und Poussin an Preller. Anschluß des zweyten Heft 101 an's erste. Es bleibt ein wichtiges Sittenwerk, wenn man sich mit der Darstellung begnügt und keine romanhafte Forderungen macht, ob es gleich auch an Sentimentalitäten nicht fehlet. Mittag Doris und Familie. Um 12 Uhr Kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin und Mademoiselle Mazelet. Das mannichfaltig Vorliegende bedacht. Spät Ottilie. Später Wölfchen. – Der monatliche Zuwachs an Büchern und Bildwerken zur Bibliothek an die Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit.

2. Weitere Durchsicht der Sendung nach Berlin. Mineralien von Rath Grüner mit einer bedeutenden Prager Disputation über Polarität. Sendung zweyer Landschaften durch Herrn von Quandt. Briefe von beyden. Mannichfache Überlegungen veranlassend. Schreiben des Hofrath Rochlitz an Canzler von Müller. Mittag mit der Familie[213] und Doris Zelter. Die Prager Disputation über Polarität, Ernste Betrachtungen darüber. Abends Doctor Eckermann. Ich trieb ihn in's Theater zu gehn und setzte meine Betrachtungen über Zusammenhang der allgemeinen Phänomene fort.

3. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Soret, hier. Herrn Eugen Neureuther in München. – Verschiedene Concepte. Die Prager Dissertation weiter gebracht. Die gestern angekommenen Dresdener Bilder näher beleuchtet. Um 12 Uhr zum erstenmal Zeit langer Zeit spazieren gefahren. Mittag die Familie und Doris Zelter. Die 101 dritter Band, im Ganzen sich gleich, unschätzbare Einzelnheiten. Abends Hofrath Riemer. Einige Concepte. Die Prager Dissertation besprochen. Wird Gelegenheit zu wichtigen Betrachtungen geben über die vortheilhaftere Stellung der katholischen Naturforscher, welches genau auszumitteln und auszusprechen ist.

4. Nebenstehendes: Herrn Beuth nach Berlin, mit einer Rolle. Herrn Professor Zelter, dahin. – Schilderung von Paris fortgesetzt. Zufriedenheit mit allem in seiner Art; Bewunderung einiger Aufsätze. Überzeugung, daß ein Wiederaufnehmen des Ganzen von großer Bedeutung seyn wird. Ferdinand Nicolovius kam an und brachte einen Brief von Zelter. Mittag derselbe,[214] Doris Zelter, auch Hofrath Vogel. Gegen Geh. Rath Rust in Berlin bey Gelegenheit der Choleraanstalten aufgeregte Widerwärtigkeiten überwältigten fast das ganze übrige Tischgespräch. Überhaupt ist's merkwürdig, wie der einzelne Berliner dergleichen Tagesleidenschaften in sich aufnimmt und durcharbeitet. Herr Canzler von Müller. Die Cent et Un mit viel Vergnügen und Erbauung gelesen. Meist jüngere Leute und vom mittlern Alter, aber eine schöne freye Übersicht schon über die verworrenen Tagsprobleme.

5. Schema zum Aufsatz zur Oper: Die Athenienserinnen. John an der Abschrift der Zelterischen Briefe. Um 12 Uhr Herr Hofrath Soret und Prinz Carl, welcher mir ein schön geschnittenes Glas verehrte. Nachher seit langer Zeit spazieren gefahren. Mittags mit den Kindern. Die Frauenzimmer waren ausgebeten. Nachher allein. Um 6 Uhr Ihro Hoheit der Großherzog. Nachts Ottilie.

6. An obigem Schema fortgefahren. Die Abschrift der Zelterischen Correspondenz fortgesetzt. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Im untern Garten abgestiegen. Mittags mit der Familie und Doris Zelter. Nachher allein. Las immerfort in dem neuen englischen Werke die Localitäten Roms betreffend. Später Oberbaudirector Coudray. Nachts Ottilie.[215]

7. Einiges Oberaufsichtliche. Nebenstehendes: An Kammerkontroleur Hoffmann, wegen Dr. Eckermann. – An der laufenden Arbeit fortgefahren. Um 12 Uhr Frau von Schwendler. Demoiselle Facius, über die Einleitung ihrer Zustände sich Raths erholend. Mittags mit Hofrath Meyer, Doris Zelter und der Familie. Nach Tisch römische Localitäten. Um 6 Uhr Professor Riemer. Unterhaltung über die Prager Dissertation über Polarität. Später die Frauenzimmer und Kinder aus dem Schauspiele kommend. Wirklich angegriffen von den unglaublichen Exhibitionen eines Grotesktänzers.

8. Den Aufsatz über die Oper fortgesetzt. Einige optische Vorschritte in Bezug auf Boisserée's Forderungen. Comparirte Anatomie über das Zahnwerden mit Hofrath Vogel. Abschrift der Zelterischen Briefe fortgesetzt. Mittags mit der Familie und Doris Zelter. Nach Tische einige Unterhaltung von Berlinischen und Weimarischen Angelegenheiten. Doris war in der Suppenanstalt gewesen. Nachher las ich eine merkwürdige Recension einer Kantischen Anthropologie, sehr fehlerhaft nach einem nachgeschriebenen Hefte abgedruckt, mit sehr einsichtigen Emendationen. Später Ottilie. Las den Schluß des Valerius Publicola und den Anfang des Camillus. Wölfchen schnitt aus.[216]

9. Aufsatz über die Athenerinnen fortgesetzt. Schreiben von Zelter. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M. – Herr Soret, graphische Darstellung der zu- und abnehmenden Correspondenzen. Ihro Kaiserliche Hoheit hatten für heute absagen lassen. Mittag für uns, Fräulein Zelter. Nach Tische das alte Rom. Abends Dr. Eckermann, welcher seine Bemühungen über die Mischung der Farben vorzeigte und vortrug.

10. Abschluß der Athenerinnen. Sendung von Varnhagen, bezüglich auf Hirt und Rumohr. Preller brachte die wohlausgeführte Zeichnung nach Dominichino. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. – Mittag mit der Familie. Abends Professor Riemer. Wir gingen die Betrachtungen über die neue französische Oper die Athenerinnen durch. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog kamen auf eine halbe Stunde. Nachher studirte ich noch die römischen Localitäten.

11. Nahm ich die oberaufsichtlichen Sachen vor; ordnete, bestimmte, förderte. Auch Privatangelegenheiten. Oberförster Sckell von Waldeck brachte Forellenbrut und erzählte, wie es sich damit verhalte. Carus Recension der Metamorphose in den Jahrbüchern der wissenschaftlichen Kritik. Wundersame Betrachtungen über das Zahnwerden[217] bey Gelegenheit eines alten und jungen fossilen Elephantenzahns. Ingleichen bey zufälliger Betrachtung von Fischköpfen. Es ist immer wieder das alte tausendmal ausgesprochene und doch nicht auszusprechende Mährchen. Nebenstehendes: An Herrn Professor Dr. Voigt nach Jena, Quittung und Finks Botanik. An Hofrath Bachmann eine autorisirte Quittung. An Färber deßgleichen 5 Stück. – Mittags Hofrath Vogel und Doris Zelter und die Familie. Ich übersah mir die zunächst zu besorgenden oberaufsichtlichen Arbeiten. Schreiben von Varnhagen von Ense, wegen einer Hirtischen Recension gegen Rumohr und einer mildernden Recension des Rumohrischen Werks Deutsche Denkwürdigkeiten. Später Ottilie. Las im Camillus weiter.

12. Burgess Römische Topographie zu lesen fortgesetzt, welche auf eine gründliche und zugleich sehr angenehme Weise die Erinnerungen von Rom aufregt und leitet. Oberaufsichtliche Geschäfte durchaus revidirt. Einiges vorgearbeitet. Hofrath Vogel über verschiedene Puncte gesprochen. Frau von Savigny ließ sich anmelden mit Frau von Bardeleben. Freundliche Sendung von Demoiselle Bardua. Mittag Frau von Savigny, Frau von Bardeleben, Doris Zelter. Sehr lebhaftes Gespräch. Theilnehmung an frühern Zeiten. Blieb nachher für mich. Fuhr fort in der Roma antiqua[218] zu lesen. Überdachte verschiedenes durch das Mittagsgespräch Angeregtes. Später Ottilie. Über die Vorkommnisse des Tags und sonstiges Nächste.

13. Oberaufsichtliches. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Voigt, Jena. Herrn Hofrath Bachmann, dahin. Herrn Hofrath Göttling, deßgleichen. Herrn Professor Huschke, Verordnung, dahin. – Architekt Starke mit einem Anschlage wegen der Decoration des Stadthaussaales. Secretär Kräuter, verschiedenes abgethan, ingleichen demselben aufgetragen. Um 12 Uhr Herr von Schröder, russischer Gesandter. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Ottilien. Mittags mit der Familie und Doris Zelter. Sodann immer Richard Burgess Rome aufmerksam zu studiren fortgesetzt. Nachts Ottilie. Plutarchs Camillus.

14. Oberaufsichtliches. Nebenstehendes expedirt: Herrn Dr. Schubarth nach Hirschberg. – Um 12 Uhr allein spazieren gefahren. Mittags mit der Familie und Doris Zelter. Nachher Geh. Rath Müller und Hofrath Meyer. Um 6 Uhr Professor Riemer. Zur Naturlehre und Naturgeschichte manches durchgesprochen. Nachts Ottilie, Plutarchs Fabius Maximus.

15. Oberaufsichtliches. John an der Zelterischen Correspondenz. Geh. Hofrath Helbig wegen[219] einigen Bezuges mit Mylius in Mayland. Ihro Kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Dr. Eckermann. Mit demselben über Farbenmischung durch Schnelligkeit. Seine ausführliche Bearbeitung der Dorle. Speisten zusammen. Die Frauenzimmer speisten bey Schwendlers. Abends Ottilie. Fabius Maximus.

16. Geburtstag Ihro Kaiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin, wozu gestern persönlich Glück gewünscht worden. Burgess Rome. Manches vorbereitet. Um 12 Uhr mit Wölfchen in den untern Garten gefahren. Mittag mit der Familie und Doris Zelter. Nach Tische die Versuche mit den Dorlen methodisch durchgeführt und mit Eckermanns Aufsatz verglichen. Herr Generalconsul Küstner war verhindert seinen angemeldeten Besuch abzustatten. Ich setzte das alte Rom fort. Abends Ottilie. Plutarchs Coriolan.

17. Oberaufsichtliches. Absendungen auf morgen vorbereitet: Herrn Geh. Hofrath Helbig den Myliusischen Brief zurück, ingleichen 2 Chalcedone und 1 Carneol. – Den Zudrang so mannichfaltiger Anforderung überlegt. Wölfchen hatte bey'm Frühstück die Aufführung der Armide erzählt und war übrigens in allen Zwischenstunden sehr fleißig. Um 12 Uhr Herr von Wagner, Forstmann[220] aus dem Königreich Sachsen. Herr Ober-Hofmeister von Ketelhodt aus Rudolstadt. Mittag Fräulein Zelter und Dr. Eckermann. Mit demselben nachher die Dorlversuche erneut. Sodann Hofrath Soret. Dann Herr Frommann junior. Abends Hofrath Riemer. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog in festlicher Pracht mit allen Ordenszeichen von Brillanten, an denen mich das Licht- und Farbenspiel ergötzte. Mit Professor Riemer fuhr ich fort, die gegenwärtigen Zustände des Publikums durchzusprechen, und ich freute mich, ihn vollständig klar über seine eigenen und verwandte Zustände, auch von den reinsten Gesinnungen zu finden.

18. Manches abgeschlossen und Packete vorbereitet, indem sich Demoiselle Zelter zum Abschied anschickte: Meine Gedichte, 2 Bände, für Demoiselle Zelter. Zwey alte Medaillen, mit einem Briefe an Herrn Friedländer. – Mehrere Briefe concipirt, die nächst zu expedirenden vorbereitet. NB. Gestern wurden schon die von Schuchardt in's Reine gebrachten Skizzen zur nächsten Redoute besprochen und Starke deßhalb angewiesen. Einiges der Fräulein Zelter zum Abschiede bereitet. Mittag dieselbe mit Demoiselle Facius, Coudray und Vogel. Der Letztere hatte mir vorher geäußert den Antheil, den er an gebildeten Kunstwerken seit einiger Zeit nähme.[221] Ich eröffnete ihm meine Gedanken und guten Rath deßhalb. Überlegte mir die nächst abzufassenden Briefe. Fräulein Zelter besuchte mich eine Stunde, wo wir denn gar manche Berliner Verhältnisse durchsprachen. Nahm Abschied. Ging gegen Morgen mit dem Eilwagen fort.

19. Schreiben an Professor Rauch. Ingleichen an Boisserée wegen des Regenbogens. Das englische paar Mr. Carlen und Mrs. Mittag Dr. Eckermann. Walther nach seinem Krankseyn zum erstenmal. Las in der Beschreibung des alten Roms. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Später Ottilie. Plutarchs Paulus Aemilius.

20. Nebenstehendes expedirt: Herrn Generalmusikdirector Spontini nach Berlin. Herrn Varnhagen von Ense nach Berlin. Herrn Professor Rauch, dahin. Herrn Professor Zelter, deßgleichen. Herrn Professor Renner nach Jena. – Verschiedene Anregungen älterer Freunde näher überlegend. Fernere Concepte durchgesehen. Wölfchen störte die Zeichnungen auf, die in dem Zeichentische unter dem Spiegel verborgen waren. Zu bemerken hoher Barometerstand, beynahe 28. Vom frühen Morgen an Westwind und sehr dunstiger Himmel. Der Morgenwind trat erst nach 12 Uhr ein. In den untern Garten gefahren. Einige Stunden daselbst geblieben. Mittag mit der Familie. Einen[222] der großen Pappekasten durchgesehen und katalogirt. Mit der Familie gespeist. Nachher diese Kunstbetrachtungen fortgesetzt. Ottilie ging auf den Vereinsball. Mit Hofrath Riemer ging ich die abgeschriebene Zelterische Correspondenz durch. Später Wölfchen, der mich zum Domino nöthigte, aber dabey sehr artig war.

22. Nebenstehendes: An die Immediatcommission zu Verwaltung der Academischen Finanzen. – Manches andere Oberaufsichtliche der Expedition näher gebracht. Georg Engelmann De Antholysi Prodromus. Sehr schätzenswerth. Verfolgung und Benutzung der Metamorphose. Mittag mit der Familie und Dr. Eckermann. Nachher mit dem Engelmannischen Werke beschäftigt. Die neusten Blätter von Neureuther Ottilien mitgetheilt. Das Künstlerstammbuch der Frau Gräfin Vaudreuil mit Wölfchen angesehen. Abends Königliche Hoheit der Großherzog. Später Ottilie. Plutarchs Paulus Aemilius ausgelesen.

23. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Professor Zelter nach Berlin. – Anderes in's Gleiche gebracht, Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Mittag Familie und Dr. Eckermann. Das zunächst Vorliegende behandelt und bey Seite geschafft.[223] Dr. Engelmanns botanische Dissertation weiter studirt und viel Gefallen daran gefunden. Abends Dr. Eckermann, mancherley Verhältnisse durchgesprochen.

24. Oberaufsichtliches zunächst Fortzusendendes vorbereitet, abgeschlossen, auch eingepackt. Anderes weiter geführt. Um 12 Uhr Herr Kirchner aus Frankfurt a. M., eine artige Sendung von seiner Schwester bringend. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag mit Dr. Eckermann. Nach Tische Oberbaudirector Coudray, das Bedeutende von seiner Ausstellung vorlegend. Herr von Müller. Später Serenissimus. Ferner Professor Riemer.

25. Nebenstehendes expedirt: An Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. An Herrn Director von Schreibers nach Wien. An Inspector Schrön, Verordnung nebst autorisirten Zetteln. An Bibliothekar Dr. Göttling deßgleichen, mit den Tagebüchern. An denselben deßgleichen, wegen der Bibliothek des Verstorbenen Professor Martin zu Jena. – Schreiben von Doris Zelter, welche in 36 Stunden nach Berlin gefahren war. Das Nächste bedacht und zurechte gestellt, welches nun durchzuführen ist. Sendung von Börner, Kupferstiche und besonders hübsche Radirungen. Einige unbekannte Namen verdienter Künstler aus früherer und späterer Zeit kennen gelernt. Um 12 Uhr[224] der junge Herr von Spiegel und Lieutenant Peterson. Ersterer merkwürdig, weil er die seltene, vollkommene, reine Gestalt eines Cavaliers ausspricht. Mittag Hofrath Vogel. Er brachte einen eigenen Criminalfall zur Sprache, der in mehr als einem Sinne zu denken gab. Nach Tische durchsah ich die Börnerischen Kupfer nochmals. Las in der Minerva neustes Stück. Abends Ottilie. Plutarchs Marcellus. Die Kinder kamen aus dem Fra Diavolo etwas ermüdet.

26. Oberaufsichtliches Currentes abzuschließen gesucht. Concepte dictirt. John an der Zelterischen Correspondenz fort. Um 12 Uhr Oberbaudirector Coudray, über die letzte Ausstellung der Gewerkschule das Künftige besprochen. Um 1 Uhr Maler Preller, die älteren großen Kupferstiche von Nicolas Poussin vorzeigend. Mittags mit der Familie. Nach Tische Herr Hofrath Meyer. Wir besahen zusammen die letzte Sendung von Börner. Später Königliche Hoheit der Großherzog. Nachts Ottilie. Plutarchs Cato.

27. Concepte umgeschrieben. Nebenstehendes: An Herrn von Quandt, Dresden. – An der Zelterischen Correspondenz. Mittags mit der Familie. Sodann Herr Hofrath Soret. Die Auswahl der Radirungen nochmals durchgegangen und beurtheilt. Die Eisenbahn von Liverpool[225] nach Manchester, ein interessantes Heft durchzugehen angefangen. Abends Ottilie. Plutarchs Marius.

28. Manches Übriggebliebene angegriffen und zu beseitigen gesucht. Nebenstehendes expedirt: Herrn Neureuther nach München. – Mittag Hofrath Meyer. Mit demselben das Stammbuch der Frau Gräfin Vaudreuil durchgesehen. Den Abstand dieser neuen französischen Zeichnungen gegen die hier an den Wänden aufgehangenen tiefgefühlt und gründlich besprochen. Abends Hofrath Riemer. Zelters Correspondenz. Neuere Redaction der Geschichte der Farbenlehre.

29. Nebenstehendes: An Herrn Eugen Neureuther nach München 5 Thaler Sächsisch. An Herrn Geh. Rath Willemer, Frankfurt a. M., ein Packet, enthaltend ein Buch. – Hofrath Soret die übersandten Mineralien bezahlt. Einleitungen auf den nächsten Monat. Um 12 Uhr Frau Dr. Eckermann bey meiner Frau Tochter gesehen. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mittag Dr. Eckermann. War eine Büste von Stuttgart angekommen. Berichtigte was von der Börnerischen Sendung zu behalten sey. Den Aufsatz über landschaftliche Arbeiten durchgesehen und auf dessen Vollständigkeit gedacht. Abends Ottilie. Plutarch Sylla angefangen.[226]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 13, S. 213-227.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten

Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten

Anders als in seinen früheren, naturalistischen Stücken, widmet sich Schnitzler in seinem einsamen Weg dem sozialpsychologischen Problem menschlicher Kommunikation. Die Schicksale der Familie des Kunstprofessors Wegrat, des alten Malers Julian Fichtner und des sterbenskranken Dichters Stephan von Sala sind in Wien um 1900 tragisch miteinander verwoben und enden schließlich alle in der Einsamkeit.

70 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon