Auf eben dieselbige

[182] Ach wär es nicht genug / des Geistes Erstling haben /

das Seel-erhellend Wort / Verdiensts- und Wunden-Krafft?

daß er zum Vberfluß auch Leib und Blut verschafft.

Er will / nit nur den Geist / aus Leib und Blut selbst laben;

Will das Vnsichtbare mit sichtbarlichen Gaben /

die Gott geheim und doch mit Wesen sind behafft /

versiegeln / gibt im Wein sein Blut / in dessen Safft

das Mark der Seeligkeit / nach laut der Schrifft Buchstaben.

Dein Tod lebt recht in mir / und ich in deinem Tod.

Es hat / ist Gott mit mir / noch Leb-noch sterbend Noht.

Schon meine Sterblichkeit / Vnsterblichkeit anziehet.

Die Englische Natur / durch dein vereinen / blühet.

Dein Göttlich Leib und Blut der Himmels-Balsam ist:

wie kan verwesen das / was salbet Jesus Christ?

Quelle:
Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette, Nürnberg 1662, S. 182-183.
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