270. Der Türst, das Posterli und die Sträggele

[269] Wann der Sturm nachts im Walde heult und tobt, sagt das Volk im Luzernergau: »Der Türst (oder der Dürst) jagt!« Im Entlebuch weiß man dagegen von dem Posterli, einer Unholdin, deren Jagd die Einwohner Donnerstag vor Weihnachten in einem großen Aufzug, mit Lärm und Geräusch, jährlich vorstellen. In der Stadt Luzern heißt die Sträggele eine Hexe, welche in der Fronfastennacht am Mittwoch vor den heiligen Weihnachten herumspukt und die Mädchen, wie sie ihr Tagewerk nicht gesponnen, auf mancherlei Art schert; daher auch diese Nacht die Sträggelenacht genannt wird.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band. München [1965], S. 269.
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