An de Maan

[38] Wat will He mi int Finster lüstern?

Ik seet je ganz tofrędn in Düstern

Un hör min braten Appeln grüstern

– Dat mag ik geern –

Un wull mi ębn en Pip anpüstern

Un spikeleern.


Ik weet ni, seeg ik Em sodenni,

So ward mi op en Art elenni,

Mi kamt, ik mark ni rech wodenni,

De Rimelsch op,

Un brummt mi, as de Im, lebenni

Herum in Kopp.


Dat treckt mi rein mit Macht na't Finster,

As weert wat rechts, was buten glinster,

Un dreiht mi denn en Barg Gespinster

Vœrn Ogen rund –

Ik kenn ni »heure« oder »winster«,

Ik dwattsche Hund.[39]


Ik weet wul, dat He Allns ant Band hett,

Wat phantaseert un keen Verstand hett,

As Rimers, oder wat en Brand hett

Bi'n Hochtid kręgn,

Doch dacht ik nich, dat He de Hand sett

Ann plattdütsch Bręgn.


Wi sünd je ganz und gar vernünfti,

Un mank de Rimsmęd nich mal zünfti,

Ok hebbt wi jümmer unvernünfti

Vęl Klei to knędn;

So bę ik, lat He mi inskünfti

Man ganz tofrędn.


He lurt vun mi wul op sin Kringel?

He meent, Em hört sin Deel Geklingel

Vun jede Nachtigal und Singel-

trütjen, wat rimt,

Un denkt, man sleiten ut den Swingel,

Wenn man't versümt.


Ik heff man hört, dat He dat geern süht,

Un Em dat smödi umme Neern tüht,

Wenn man nothdrefti inne Feern süht

Na Sin Gesich –

Un denn Een fleit, as op en Scheerntüt,

Recht barmhartig.


Uns feilt darto man ganz de Snawel,

Wi seggt en Keesmess to en Sawel,[40]

Un Fork un Gaffel to en Gawel,

Wi sünd wat drulli,

Wi sünd warafti ni cumpawel

Un gar to knulli.


He treckt je doch dat ganze Land um,

Un slępt dat Weltmeer oppen Strand rum,

He kriggt op Hochdütsch sacht sin Quantum

Vun blödige Thran;

Wi hebbt umt Hart en mischen Band rum,

Mit Pukers beslan.


Vertreck He sik man ut de Marsch rut,

Un nęhm He man en anner Marschrout,

Dat nimt sik plattdütsch gar to narrsch ut,

Dat Maanschinfewer:

Wi seggt uns Menung grad un barsch rut,

Frisch vunne Lęwer.


He schint uns gar to bleek un swęweli,

Wi sünd ton Snuckern gar to knęweli,

Bi Hartenssmarten gar ni hęweli,

Vun Art wat bari,

As Neocorus1 sin Landslüd »wręweli

Un drehari«.[41]


He hört ok, wenn ik Em Eens singn dę,

Wa weni dat na'n Swölapp klingn dę,

Dat war, je höger ik mi swingn dę,

Man jümmer grœwer,

As wenn en Buck int Spanntau springn dę

Koppheister œwer.


So lat He mi min Appeln grüstern,

Un ruhi simeleern in Düstern,

Un mi min Pip un Für anpüstern

Un brœsi smöken,

Un mak He mi ni warm un lüstern,

Dat Glück to söken.

Fußnoten

1 Neocorus (von Dahlmann I, 223) sagt von den Büsumern, seinen Pfarrkindern: »Se hebben alle Tid en wręweli, modwillich, stridbar Volk gewesen. Willen ok etliche, dat se daher den Namen hebben, dat se de Bösen sin genömet worden.«.


Quelle:
Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten, Berlin 1968, S. 38-42.
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