135. Das Wendenthor zu Stendal.188

[131] Bis vor dem Jahre 1830 sah man an den Spitzbogen in der Stadtmauer, welche die Stendalsche Wendenstraße begrenzt, und an den anders geformten[131] und gelegten Mauersteinen in der Mitte des Bogens, daß dort ein offenes Thor gewesen und daß dasselbe später zugemauert worden sei. Dies soll aber zu der Zeit stattgefunden haben, als Markgraf Albrecht der Bär die Wenden mit der Schärfe des Schwertes aus Stendals Mauern vertrieb. Er soll, als die geschlagenen Feinde aus diesem engen Thor ins Freie flüchteten, befohlen haben, dasselbe fortan das Wendenthor zu nennen, aber es zum ewigen Gedächtniß seines Sieges zuzumauern, daß es fortan weder Freund noch Feind durchschreiten könne.

188

Nach Weihe, Die Sagen der Stadt Stendal. Tangermünde 1840. in 8. Bd. I. S. 1 etc.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 131-132.
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