210. Das Unwetter in Groß-Gerstädt.273

[193] Am 21. Julius des Jahres 1737 hat es in Gr.-Gerstädt, einem Dorfe in dem Kirchspiele Salzwedel, bei nicht gar starkem Donnern an drei Orten eingeschlagen und in einer Stunde fünf Ackerhöfe mit allen Gebäuden und Ställen von zwei andern Bauerhöfen in einen Aschenhaufen verwandelt. Wobei dieses merkwürdig, daß kurz vorher ein Bauersmann bei heiterem Himmel seinem Sohn, mit dem er sich veruneinigt gehabt, gewünscht hat, daß Gott mit Feuer vom Himmel in dessen Hof schlagen möchte, daß sie beiderseits nicht mehr darin wohnen könnten. Worauf denn kurz nachher der[193] Wunsch ist erfüllt worden, und da der Sohn nach Salzwedel gegangen, inzwischen beide Höfe abgebrannt, daß weder der Eine noch der Andere die Stelle ihrer Häuser betreten können.

273

Nach Beckmann Th. III. S. 514.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 193-194.
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