222. Der Selische See.285

[200] Bei dem Dorfe Ostingersleben im Kreise Gardelegen ist ehedem ein See gewesen, der Selische See genannt, der an anderthalb Meilen im Umkreise gehabt hat. An der Stelle des Sees hat früher eine große Stadt gestanden, Sela geheißen, die einstmals plötzlich versunken ist, und anstatt welcher nun der See entstanden. Man hat noch lange an seinen Ufern die Ueberbleibsel der alten Mauern gesehen. Im Jahre 1719 ist der See auf Befehl des Königs abgelassen und ausgetrocknet worden, so daß man jetzt nur Ackerland und Wiesen dort sieht.

285

Nach Beckmann Th. V. Bd. IV. Cap. IV. S. 90.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 200.
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