276. Anzeichen der Kriege mit dem Kaiser Heinrich IV.341

[229] Unter Werner, dem achten Erzbischofe zu Magdeburg, sind folgende Prodigia des schweren und schädlichen Krieges Kaiser Heinrichs IV. vorhergegangen. Um das Jahr 1068 hat sich auf dem Markt zu Magdeburg ein großer Haufe Raben versammelt, die also heftig mit einander gestritten haben, daß sie häufig todt zur Erde fielen, und dieser Streit soll einen ganzen Tag gewähret haben. Etliche Bischofsstäbe, so in ihren Kapellen gestanden, sollen am hellen Tage, da es lauter und klares Wetter gewesen, Wasser geschwitzt, und denen, welche sie angegriffen, gleich die Hände mit Wasser gefüllt haben. Wie dasselbe auch an einem hölzernen Crucifix in Staderborgk geschehen sein soll. Ein Komet hat etliche Monate geschienen. In der Luft sind feurige Heere gesehen worden, auch hat man ein großes Krachen gehört, gleich als wenn große Feldschlachten in den Lüften geschehen, blutige Waffen und Kriegsrüstungen, belagerte Städte, brennende Fackeln, feurige Pfeile und dergleichen andere Zeichen mehr hat man am Himmel gesehen. Viel greuliche Mißgeburten haben sich an den Menschen und Viehe zugetragen, Kinder haben im Mutterleibe geredet. So ist auch Blut aus hausbackenem Brote, wenn man es zerschnitten, haufenweise herausgeflossen.

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Nach Pomarius F.H.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 229.
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