382. Der redende Rabe zu Erfurt.470

[334] In der Mitte des 17. Jahrhunderts hat ein Bürger zu Erfurt einen Raben in seinem Hause auferzogen, denselben sieht der Hausherr eine Zeit lang stillschweigend und traurig stehen, er spricht also scherzweise zu ihm: »Mein Rabe, was trauerst Du oder was denkst Du bei Dir?« Darauf hat der Rabe über alle Hoffnung und Zuversicht gar deutlich diesen Vers aus dem 77. Psalm Davids recitirt und hergesagt: »Ich gedenke der vorigen Jahre und der künftigen Ewigkeit.« Da hat der Teufel ohne Zweifel aus diesem Raben geredet.

470

Nach Remigius, Daemonolatria Bd. II. S. 101.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 334-335.
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