832. Die Sage von den Schon-Holden.954

[781] Wenn sonst ein Bauer nach Herscheid in die Kirche gegangen war und dann in's Wirthshaus ging und hier bis spät am Abend sitzen blieb, dann paßten ihm die Schon-Holden (riesenhafte Frauengestalten) auf. Er mußte dann an eine Stange, die sie zwischen einander hielten, greifen und daran zogen sie ihn durch einen Teich, dann aber ließen sie ihn wieder laufen. Einem Wirthe, der sich einmal, ich weiß nicht womit, gegen sie vergangen hatte, klopften sie einmal des Nachts an die Thüre. Dieser, in der Meinung, es seien Gäste, stand auf und wollte ihnen die Thüre öffnen. Es waren aber zwei Schonholden, die packten ihn, nahmen ihn an die Stange und zogen ihn durch den Teich.

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S. Woeste S. 42.

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Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 781.
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