106. Das Marienbild auf dem Rupertsberg.

[119] (Dielhelm, Rheinischer Antiquarius. Frankfurt u. Leipzig. 1776. S. 656 etc.)


An dem linken Ufer des Naheflusses, eine Viertelstunde von Bingen liegt der Rupertsberg, auf welchem im J. 1148 von der h. Hildegardis[119] ein adliges Benedictiner-Nonnenkloster angelegt ward. In einem Nebengange der Kirche zur rechten Hand zeigt man das große Wunderwerk, welches sich im J. 1361 an einem an der Wand gemalten Marienbilde soll zugetragen haben, indem, als ein Soldat mit einem Dolche in dessen Brust hineingestochen, um einen Krystallstein auszugraben, Milch und Blut heraus floß. Dort ist späterhin eine Kapelle gebaut worden, wo von den Gläubigen große Andachten verrichtet werden. Man zeigt dort auch noch einen Brunnen, den die h. Hildegardis mit den Fingern soll gegraben haben.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 119-120.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band