273. In Goldberg werden die Goldbergwerke versetzt.

[295] Die Stadt Goldberg, an der Katzbach gelegen, soll ihren Namen davon erhalten haben, daß man in alten Zeiten, namentlich im 12.–13. Jhdt., daselbst sehr viel Gold in den Bergwerken fand. Darum sagte ein Sprichwort, die Goldberger begrüben ihre Todten in lauter Gold, weil zu der Zeit der Kirchhof auf dem Niklasberge der einzige Ort war, der nicht von Bergwerken unterminirt war. Dadurch daß, wie wir oben gesehen haben, 600 Bergknappen von hier mit dem Liegnitzer Herzog in die Tartarenschlacht zogen und größtentheils in derselben das Leben verloren, kam jedoch der Bergbau sehr ins Stocken, im 14. Jhdt. aber hob er sich wieder, bis er im 15. endlich wieder ganz aufhörte; man fand nichts mehr. Die Sage erzählt, die Bergknappen zu Nikolstadt hätten einen Mönch erschlagen, der den Zehnten von ihnen gefordert, vor seinem Tode aber habe derselbe den ganzen schlesischen Bergbau verflucht und die Goldgruben mit einem geheimen Bann belegt, also daß sie keinen Ertrag mehr lieferten.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 295-296.
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