n) Rübezahl läßt seinen Garten nicht berauben.

[317] Einsmahls kommen vier Walloner zu dem Krebse63, welcher unter dem Gebirge wohnet, bitten ihn, er wolle mit ihnen in das Gebirge gehen, sie wolten ihm seinen Willen drumb machen. Er fragt sie, was sie in dem Gebirge suchen wolten. Sie sagten, Wurzeln und Edelsteine wolten sie suchen, unter andern auch die rechte Springwurzel. Hat der Krebs zu ihnen gesagt, und sie treulich gewarnet, sie möchten suchen, was sie wolten, aber die Springwurzel solten sie in Frieden lassen, denn der Herr des Gebirges solche vor sich hätte, er gebe sie auch keinem nicht, als wem er wolte. Sie antworteten, deßwegen wären sie eine weite Reise gezogen, sie wolten es wagen auf ihre Verantwortung und Gefahr. Er warnet sie noch einmahl treulich, sie wollen aber nicht folgen, sondern einer unter ihnen nimmt die Hacke, und als er den ersten Hau thut, so fället er stracks darnieder, ist kohlschwartz, und ist des gähenden Todes. Die andern drey erschrecken und glauben dem Krebse, der sie gewarnet, gehen mit ihme, und suchen andere Edelsteine, und begraben ihren guten Gefehrten.

63

Von diesem Krebs ist oben S. 310 die Rede gewesen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 317.
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