394. Warum die Greifswalder keine Pferde mehr züchten.

[448] (S. Micrälius, Altes Pommerland Bd. II. S. 407.)


Ohngefähr 5 bis 6 Meilen in der See liegt ein Eiland, die Oeche, welches der Stadt Greifswald gehörte. Daselbst war ein dichter Wald, in dem zogen sie die schönsten Pferde, die sie aber eigentlich ohne Wartung ließen und nur im Winter mit dem nöthigen Heu versahen. Es stand aber dort auch eine Kapelle, wo die Fischer, wenn sie auf den Herings- oder Störfang auszogen, Messe lesen ließen. Da ist einmal die Kapelle offen geblieben und im Winter sind die Pferde hineingegangen, aber darin, weil die Thüre zugefallen ist, alle elend vor Hunger umgekommen. Seit der Zeit haben sie keine mehr gehalten.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 448.
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