491. Der Feuerkönig auf dem Seegrunder See.

[513] (S. Temme S. 279. Poetisch behandelt bei Freyberg S. 1-5.)


Zwischen Stettin und Uckermünde liegt der Seegrunder See. In diesem haust ein wildes Gespenst, der sogenannte Feuerkönig. Derselbe kommt, wenn es Sturm geben soll, in einem kleinen, leichten Kahne auf den Wellen des See's daher geschifft, eine feurige Krone auf dem Kopfe, in einer feurigen Rüstung, ein glühendes Schwert in der Hand, um seine Schultern fliegt ein feuerrother Mantel. Dem Gespenste muß man aus dem Wege gehen. Einst ist ihm ein Fischer entgegengefahren und hat ihn fragen wollen, warum er allemal komme, wenn Sturm sei, allein man weiß nicht, was für Antwort er bekommen hat, denn am andern Morgen lag er todt in seinem Kahne.

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Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 513.
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