531. Der Seeteich bei Elbing.

[540] (S. Tettau u. Temme, Die Volkssagen Ostpreußens, Litthauens und Westpreußens. Berlin 1837 in 8°. S. 201.)


Etwa eine halbe Meile von der Stadt Elbing liegt ein kleiner kesselrunder See, der den Namen des Seeteichs führt. Hier soll einst eine der ersten christlichen Kirchen in dieser Gegend gestanden haben. Als nun eines Tages hier Gottesdienst gehalten ward, sind die umliegenden Heiden hierhergekommen und haben die Kirche zu stürmen versucht und den Priester zu tödten beabsichtigt. Da ist aber ein Feuerball vom Himmel gefallen, der das Gebäude und die Gegend ringsherum in Flammen setzte, während der Priester emporgehoben ward. Alles was das Feuer berührte, versank nebst den Frevlern tief in die Erde und an der Stelle des eingesunkenen Erdreichs bildete sich der sogenannte Seeteich.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 540-541.
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