580. Eine Teufelsbuhlin ersäuft sich selbst.

[565] (S. Hennenberger S. 117.)


Im Jahre 1551 ist zu Dompnaw eine Gärtnerin gewesen, die ist am Morgen früh von ihrem Manne aufgestanden, hat sich angezogen und ihrem Manne gute Nacht gewünscht. Da ist der Mann auch aufgestanden um nachzusehen, wo sie hingegangen sei, sie aber war schon weg, und wohin, das konnte er nicht erfahren. Er suchte sie zwar allenthalben, konnte sie jedoch nirgends finden und so zog er denn nach Ressel zu einer Wahrsagerin, wie sie die Gottlosen nannten, so von Adel war und fragte sie nach seinem Weibe. Die aber sagte, ob er nicht wisse, wie es um sein Weib stehe, wie sie sich verhalten und mit dem Teufel gebuhlt und wie dieser sie um Weihnachten am Abend um den Ring und das Rathhaus geführt habe, er solle nur ruhig nach Hause gehen, sie sei schon gefunden. So war es auch, sie hatte sich in dem Unterteiche, nicht weit vom Lande ersäuft und war darin auf den Knieen sitzend todt gefunden worden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 565.
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