629. Das Schmochbeal.

[596] (S. Temme S. 233.)


Unfern von dem im Flatowschen Kreise gelegenen Dorfe Krummenfließ befindet sich eine Kette von Sandhügeln, die ganz nahe beim Dorfe mit einem über die andern hervorragenden Berge endigt, der den Namen Schmoch-Beal führt. Man sagt, daß dieser Name (wendisch aus Schmoch Brandstätte und Beal, Götze) davon herrühre, daß einst hier eine der Hexerei beschuldigte Frau lebendig verbrannt wurde, vorher aber Gott zum Zeugen ihrer Unschuld angerufen hatte, er möge durch ein Zeichen kund thun, daß dies gegründet sei. Kaum war der Holzstoß ausgebrannt, so wuchs an derselben Stelle eine sonst nie gesehene Pflanze, weder Baum noch Staude, und sich vergrößernd, aber auch nie abnehmend, welche dort heute noch zu sehen ist.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 596.
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