873. Die Jungfrau mit den Schlüsseln bei Breuna.

[748] (S. Landau a.a.O. S. 352.)


Als vor Jahren unfern Breuna, am Steinberge, ein junger Bauer pflügte, erschien demselben zur Mittagszeit eine Jungfrau, welche an ihrem Gürtel ein Gebund Schlüssel trug und ihn aufforderte mit ihr zu gehen, nur fünf Schritte unter die Erde, da werde sie aufschließen und ihn glücklich[748] machen, sie aber werde dadurch von ihrem Banne befreit werden. Aber der Bauer weigerte sich und vergeblich war ihr Flehen, vergeblich die Versicherung, daß es ihm nicht schaden werde, sogar an seiner Seligkeit nicht, der Bauer blieb unerbittlich. Nachdem sie eine Viertelstunde lang alle Ueberredungskünste an ihm versucht hatte, that sie plötzlich einen hellen Schrei und war verschwunden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 748-749.
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