933. Die Hexe zu Schmalkalden.

[794] (S. Zeitschr. f. hess. Gesch. Bd. IV. S. 113.)


Einst war eine Wöchnerin zu Schmalkalden sehr krank, als plötzlich um Mitternacht ans Fenster gepocht ward. Beim Nachsehen fand man vor demselben eine Frau aus dem Dorfe, die für eine Hexe galt. Diese erkundigte sich zum Schrecken aller Anwesenden sehr angelegentlich nach dem Befinden der Kranken, reichte sodann einen Apfel zum Fenster herein mit dem Bedeuten, daß solchen die Kranke essen und davon genesen würde und entfernte sich. Der Apfel wurde zwar genommen, aber nicht gegessen, am andern Morgen war er durchaus kohlschwarz. Die Hexe hatte mit demselben die Wöchnerin tödten wollen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 794.
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