1005. Hexen als Hasen.

[839] (S. Mittheil. a.a.O. S. 386.)


Einstmals sah ein Jäger auf dem Anstande sieben Hasen, die sich in den wunderlichsten Sprüngen auf dem jungen Klee herumtummelten. Da merkte er, daß es Hexen waren, und machte sich eilends davon. Ein anderer, welcher beherzter war, versuchte ihnen erst mit Blei beizukommen. Wie dieses aber nicht anschlagen wollte, nahm er seine silbernen Ohrringe aus den Ohren, zerdrückte sie, lud und schoß. Da verwandelten sich die Hasen in junge Mädchen.

Der Herr von Langen befand sich einstmals mit seinen Freunden auf der Jagd. Nach langem vergeblichen Suchen fanden die Hunde einen großen Hasen, welchen sie bis in die Nähe eines Bauernhofes verfolgten. Hier rief ein kleiner Junge hinter der Hecke hervor: »Moor loopt, die Langensken Hunde sind achter yn!« Der Hase schlüpfte rasch durch das Hühnerloch ins Haus, und als die Jäger gleich darauf eintraten, fanden sie ein altes Mütterchen, welches athemlos am Herde saß.161

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Ist doch wohl dieselbe Sage mit Nr. 997.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 839.
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