1025. Wallenhorst und das Wittefeld.

[848] (S. Sudendorf ebd. S. 325.)


Um Backholt und Wallenhorst lag ein heiliger Hain mit dem Tempel eines heidnischen Gottes. Zwischen Engter und Damme stand Wittekind. Sein Heer war stärker als das des Königs, denn alles Volk war ihm zugezogen zum letzten Kampfe. Doch Karl vertraute wieder auf Gott, der ihm ein Zeichen seiner Hilfe gesandt hatte. Nach blutigem Kampfe in der Vördener Heide mußte Wieck das Feld räumen, worauf Karl den Heidentempel zerstörte und daraus die erste Kirche baute. Auf dieselbe setzte er eine goldene Henne zum Zeichen, daß sie die übrigen Kirchen ausbrüten solle. Noch jetzt hat die Kirche zu Wallenhorst eine Henne statt eines Hahnes auf ihrem Thurme, und Gräben und Wälle, welche seitdem verschwunden sind, bezeichneten noch vor wenigen Jahren im Garten der Wedum den Ort, wo ehemals das Heiligthum des heidnischen Gottes gestanden hatte. Die Gegend, wo Wittekind floh, führt seitdem den Namen des Wittenfeldes.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 848.
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