1027. Wittekinds Taufe.

[849] Von Osnabrück schickte Karl einen Boten an Wittekind und ließ ihm Verzeihung anbieten, wenn er sich taufen lasse und seine Götter abschwöre. Dies nahm Wittekind an. Da zog König Karl mit seinem Heere nach Garhausen und Wittekind kam mit seinem Gefolge herab von der Wiecksburg und ließ sich taufen in der reinen Quelle der Burg gegenüber am rechten Ufer der Nette. Diese Quelle wird seitdem die Dreifaltigkeitsquelle genannt und ein Bild der heiligen Dreifaltigkeit sprudeln hier dreierlei Wasser zu einem einzigen Borne vereinigt aus drei verschiedenen Quellen. Nach einer andern Erzählung soll aber Wittekind in der Kirche zu Belm aus dem großen Taufsteine getauft sein und dem Ort den Namen Betlehm gegeben haben, um dadurch anzudeuten, daß er dort im heiligen Geiste wiedergeboren sei, gleichwie Christus zu Betlehem geboren wurde.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 849.
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