1123. Der schwarze Hund.

[908] (S. Neues Archiv Bd. II. S. 186.)


An einem der Vorgebirge des Sollings, der Ahlsburg, spukt zur Abend- und Nachtzeit ein großer schwarzer, mit glühenden Augen versehener Jagdhund, der denjenigen erscheint, die dort Holz zu entwenden im Begriff sind,[908] und zwar in der Absicht, solche Holzdiebe zu warnen. So ging eines Abends ein Mann aus Fredelsloh, welches nicht weit von der Ahlsburg entfernt ist, verbotener Weise in den Wald um Holz zu fällen. Da erschien ihm jener Hund, zwar ward er beim Anblicke desselben von Schauder ergriffen, allein er bekümmerte sich nicht weiter um ihn. Nach Verlauf einiger Zeit ging er zu gleichem Zwecke wieder nach jenem Gebirge, allein schon im Begriff, seine Beute heimzutragen, ward er vom Förster ertappt und zur Strafe gezogen. Andere Einwohner von Fredelsloh haben dasselbe Schicksal gehabt.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 908-909.
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