1125. Der tapfere Bäcker zu Lüneburg.

[909] (S. Pfeffinger Th. I. S. 260. 265. Manecke, Gesch. von Lüneburg S. 116.)


Nachdem bereits der Fleischer Karsten Rodewald in der Stadtfehde der Stadt Lüneburg mit Herzog Magnus mit der Kette, dem Befehlshaber des Kalkberges, Segeband von dem Berge, mit einem Beile den Kopf abgehauen hatte, hat einige dreißig Jahre später ein Bäcker mit eigener Hand bei einer ähnlichen Gelegenheit über 30 Mann erschlagen, und es ist ihm auf dem St. Johannis-Kirchhofe ein Leichenstein mit so vielen Strichen bezeichnet errichtet worden, als er Männer ums Leben gebracht hatte. Sein Bild ist zum ewigen Gedächtniß an seinem Hause in Stein gehauen worden, er steht da, in der einen Hand ein Schwert, in der andern eine Lanze haltend, mit der Beischrift: »pugna pro patria«, und davon ist die ganze Straße die Bäckerstraße genannt worden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 909.
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