1215. Zigeuner versprechen das Feuer.

[985] (S. Ostfries. Jahrb. 1850 S. 42.)


In Winterstagen erhalten die Zigeuner in Ostfriesland von einzelnen Hausbesitzern die Erlaubniß, in Ställen und Scheunen übernachten zu dürfen. In solchen Quartieren verunreinigen und stehlen sie nichts und fügen sich den Anordnungen des Besitzers. Einst erhielten Zigeuner im Kirchspiel Helle ein solches Hausquartier und zündeten sich gegen Abend auf der Diele neben dem gefüllten Heufache ein großes Feuer an. Der Knecht meldete es dem Hausherrn und dieser ließ es ihnen verbieten. Da sagten sie, sie wollten das Feuer wohl auslöschen, aber es sei nicht gefährlich, denn ihr Feuer gehe nicht weiter, als sie demselben einen Kreis zögen, und so war es auch.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 985.
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