1233. Die Zähne Christi.

[1004] (S. ebd. S. 391.)


An den vollständig ausgewachsenen Blättern des Schilfrohrs oder Reths finden sich ein wenig oberhalb der Mitte des Blattes an der innern Seite zwei Vertiefungen neben einander. Auf den nordfriesischen Inseln sagt man, ein Kriegsknecht habe dem dürstenden Heiland ein solches Rohr zum Spott an den Mund gehalten, der Heiland aber habe sich an dem Tropfen, der am Blatt gehangen, gelabt und aus Dankbarkeit dieses Blatt also mit seinen Zähnen gezeichnet, wie seit der Zeit alle Rethblätter gezeichnet sind.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1004.
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