1262. Der Name der Stadt Segeberg.

[1034] (S. Angelus Th. II. S. 62.)


Segeberg soll seinen Namen folgender Begebenheit verdanken. Als Kaiser Lothar einige Zeit zu Bardewyck, welches damals noch eine gewaltige und herrliche Stadt war, sich aufhielt, fand sich zu ihm Vicelinus, der nachmals Abt zu Segeberg ward, und zeigte ihm an, daß in Wagrien ein trefflicher Berg liege, auf den man ein Schloß setzen und von da aus das ganze Land, beides, christliche Lehre anzunehmen und Tribut zu geben, zwingen könnte. Diese Worte bewegten aber den Kaiser, daß er sich aufmachte und die Gelegenheit des Ortes selbst besichtigte, auch die Befehlshaber und Verwalter durch das ganze Land deshalb ausschickte. Da er nun fand, daß Alles zu einer Festung gelegen sei, gab er der Landschaft umher den Befehl, sie sollten hier eine Festung bauen und nannte den Berg, auf den er ein Siegeszeichen stecken ließ, den Siegberg (mons victoriae), nach der Sachsen Sprache den Segeberg, der sonst zuvor der Aalberg geheißen hatte.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1034.
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