1275. Wunderbare Schifffahrt.

[1041] (S. Heimreich a.a.O.I. S. 274.)


Im Jahre 1436 ist auf Allerheiligen um Mitternacht eine große Sturmfluth in ganz Nordfriesland gewesen, also daß die Leute ins Wasser geweht wurden und Pelworm vom andern Theile des Nordstrandes abgerissen wurde. Da hat sich Ande Dethleffs, gewesener Bürgermeister zu Tönnigen, in eine Kufe oder Braubottich gesetzt um eine Frau aus dem Wasser zu retten, ist aber durch den starken Strom nach der Eider zugetrieben worden, hat zwar schon Allen gute Nacht gesagt, und ist endlich, nachdem er lange herumgefahren, zu Büsen in Dithmarschen angelandet und hat noch lange Jahre daselbst gelebt. Darauf ist er nach Wilsenach, einem Städtlein zwischen Havelberg und Perleberg in der Mark Brandenburg gelegen, gezogen und hat daselbst die Hostie, so in Blut verwandelt worden und für ein großes Heiligthum angesehen ward, besucht.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1041-1042.
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