1328. Geister gebannt.

[1070] (S. Jahrb. Bd. X. S. 46.)


Als Pastor Johann Dyrhof in Osterlygum am 9. Mai 1780, noch nicht dreißig Jahre alt, starb, erzählte man Folgendes über die Ursache seines Todes. Kurz vorher war der wegen seiner vielen Prozesse berüchtigte Hardesvogt Holm auf Tönning gestorben und spukte fürchterlich. Da gingen Dyrhof und der alte Pastor Thomsen in Wittstedt hin um das Gespenst zu bannen. Dabei begingen sie ein Versehen. Als der Geist versank und nun mit einem Pfahl bei der Ausfahrt festgebannt werden sollte, fragte er: »Wie lange er dort sitzen solle?« und sie antworteten: »Auf ewige Zeiten!« Das war nicht richtig, deshalb erhob der Teufel sich wieder und erhielt Gewalt über sie. Zum Glück merkte das der alte Pastor Petersen in Ries, er eilte[1070] aus seinem Hause nach der Stätte der Beschwörung und rief: »Bis zum jüngsten Gericht!« und bannte darauf das Gespenst ganz hinunter. Aber Dyrhof ward darüber todtkrank und Thomsen schwachsinnig.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1070-1071.
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