IV. Hirten- und Preisgedichte

[93] Sie war für ihn schwerer als für Kulturerben, weil er nur mit Urstoffen und nicht mit bloßen Spiegelungen sich einlassen und ausdrücken konnte und die Geschichte, die bisherige Bildung erst umschmelzen, durchwirken, renaturieren mußte, eh sie ihm sprach, leuchtete, lebte. Auf seinem Weg zu neuer Welt konnte er nicht vorbei an der menschgewesenen Vorzeit. Die Frage war nur ob er[93] erst der ungestalten Natur, der vormenschlichen Erde oder den einst gebildeten Geschichtsmassen sich einformen solle: Natur und Geschichte umlagerten noch starr und dumpf sein fertiges Traumrund und harrten der Entsprödung durch seine Bildnerglut, der Weltwerdung durch das neue Ich das in ihnen zeuge – nicht nur romantisch sich in ihnen spiegle oder mit ihnen spiele. Nichts leichter ab aus der Geschichte »Bildung« und aus der Natur »Stimmung« zu holen: gerade George konnte sich damit nie begnügen: Vergottung des Leibes, Verleibung des Gottes heißt Wesen wirken, nicht es erfahren, erfinden, fühlen .. und für den Dichter heißt es Götter rufen, nicht davon sprechen.

Mit dem Algabal hatte George in der Geschichte den nächsten Ansatzpunkt gefunden. Die Gestalt des Priesterkaisers, ein Gleichnis für antikische Nöte und Triebe seines eigenen Geblüts war sein erster unwillkürlicher Schritt in die unbetretene Geschichts-Natur. Er war ausgezogen, um ein Gleichnis seiner Einzigkeit zu finden, und er hatte einen verwandten Blut- und Geisterbann erschlossen. Abermals ist die Entspannung zugleich Erweiterung des Sehfeldes, Schmeidigung des Ausdrucksmittels und Lösung der Geberde: frei von der Algabal-besessenheit kommen die freudigeren, gelinderen, geselligeren Kräfte des Dichters zu Worte. Er hat seine Beschwörer- und Bildnermacht erprobt, er kann aufatmen und sich entstraffen. Und wie das Schicksal zugleich von außen und von innen waltet, beginnt um dieselbe Zeit, als Algabal vollendet wird, Georges Einsamkeit sich zu lichten, zum erstenmal findet er Freunde die ihn begreifen, Mitstrebende die ihn fühlen und fördern, lebende Dichter die er menschlich ehren und von denen er künstlerisch lernen kann, eine geistige Luft die er atmen mag1. Sein Erfahrungs- und Beziehungskreis erweitert sich durch Reisen in die europäischen Hauptstädte, und so wenig äußere »Einflüsse« sein stetig zähes Wachstum bestimmt oder sein Gesetz gewandelt, sowenig zumal einzelne Ereignisse oder Menschen ihn geprägt haben, so hat doch die sinnliche seelische sachliche Breite dieser Wanderjahre ihm außer reichem Anschauungsstoff[94] und freierem Umblick zuerst die Urbanität und männliche Gelassenheit gebracht die auch der stärkste Urgeist nicht gegen die Welt, nur in ihr erwirbt .. den sicheren Menschensinn der den Seher erst zum Weisen macht.

Entspannung von innen und Erweiterung von außen, das Zusammentreffen seines Wachstums mit dem Schicksalsklima hat für George erst die Bildungsmassen, den Stimmungs- und Anschauungsniederschlag der Geschichte, dichterisch gereift, d.h. symbolfähig gemacht. Noch beim Algabal war ihm der Geschichtsgeruch der diesem Seelenträger anhaftete als solcher gleichgültig, und höchstens um der Entrücktheit willen recht. Er zog das Fremde in sich hinein und verwandelte es da mit eigensinniger Glut. In den Hirtengedichten begreift er zum erstenmal an geschichtlicher Fremd- oder Fernwelt ein Eigenes und Verwandtes und läßt sich in sie ein, auch hier nicht, ohne sie zu durchdringen, doch nicht mehr mit der herrischen Gewalt die den sklavischen Stoff zwingt, sondern mit der feurigen Milde die um die bräutliche Seele wirbt. Auch ist es nicht mehr eine kultische Figur, sondern eine mythische Luft, mit der sich hier sein Wille vermählt .. der Algabal schießt um eine spätrömische Einzelheit an, die Hirtengedichte wachsen aus einer griechischen Sinnesart. Auch hier freilich keine Auffrischung des Vergangenen, sondern Vergegenwärtigung eines Ewigen! Nur daß er dessen Zeichen zu verstehen anfing, daß sie ihm mehr wurden als toter Stoff für seine Flamme, daß ihn ein Äußeres, Gewesenes, Anderes verwandt und zärtlich ansprach, daß er in Fernem zeugte, nach der Parthenogenese aus der Muttersprache und der Schöpfung aus dem Traum, das ist ein neuer Umfang seines Willens. Indem er zum erstenmal eine Bildungswelt als seinesgleichen anerkannte, machte er sie bluthafter und sich urbarer, wurde er welthaltiger und sie seelehaltiger. Eine seiner Grund-Lagen kam breit ans Licht ... Kommt man zu den Hirtengedichten vom Algabal her, so spürt man die Genesung .. liest man sie in sich, so empfindet man augenhafte Stille, reines Maß, gelassene Anmut, Helligkeit (hilaritas und serenitas, das was der alte Goethe »Heiterkeit« nannte) doch alles auf dem Grunde leiser Traurigkeit, die keine besondere Ursache hat, sondern die angeborene Farbe dieser Seele ist. Sie ist das Zeichen jeder Einzelseele worin das All schwingt[95] und zur Erscheinung drängt: die Farbe der Ewigkeit in jedem endlichen Gefäß – in Platons Dialogen wie in Shakespeares Komödien, im Lächeln der Gioconda wie in der Festlichkeit von Giorgiones Gemälden. Sie fehlt bei selbstgenugsamen Idyllikern und hat nichts mit schwermütigen Affekten zu tun. Solche Traurigkeit allein verriete schon in dem neuen Werk daß es kein Begnügen mit dem nächsten Sichtbaren, kein Verzicht auf die allhaltige Weihe, keine lauschige Bukolik und Bildchenmacherei ist. Die Schönheit wird beschworen als die Erscheinung der ewigen Weltkräfte in irdischen Grenzen und gepriesen als das Fest edlen Menschentums im gemeinsamen Tun und Dulden. Sehen und Loben, Zeigen und Verherrlichen – diese beiden Grundpflichten des Dichters erfüllt George hier und reinigt das Wort von dem Wust der Jahrzehnte die es nur zum Bekennen und Erklären benutzt.

Wiederum hat er nur mit Urdingen zu tun, nicht mit historischen Spiegelungen und psychologischen Problemen. Wie im Algabal das Herrschertum seelische Urform und menschliches Schicksal ist, so hier das Hirtentum: es ist das durch den Mythus am meisten geläuterte, durch den Alltag immer wieder geforderte, nie alternde und nie entbehrliche Zeichen für das einfache und reine Leben mit den Elementen, mit den ersten nährenden, tragenden, hegenden und drohenden Gewalten unserer Erde. Von hier muß die Schönheit des Leibes beginnen, und sobald die leibvergottende Seele nimmer aus ihrer eigenen Fülle ein Schönheitsreich erzwingen will, wird sie diesen Boden zuerst weihen müssen: die menschgewordene Natur hat im Hirtendasein ihren ersten wenn auch nicht ihren umfassendsten Beruf. Wenn der Held die Urform, d.h. dem Dichter durch alle sozialen Hüllen hindurch: das Grund-sinnbild für den ewigen Kampf, der Herrscher für die ewige Gewalt, der Priester für die ewige Weihe bleibt, so ist der Hirt die Urform des werkfrohen Gebets, des flehenden wie des dankenden. Auch diese Urform haben die Griechen zuerst als solche gewahrt und gezeigt, und darum behält jede Hirtendichtung die etwas vom beginnlichen Sinn dieses Stoffbereichs rettet den griechischen Geruch – auch bei George, nicht aus Griechenkult, sondern weil er wie die Griechen zurückdringt in den Grund der Typen.[96]

Hirtentum will hier Schönheit aus der Erde, auf ihr, mit ihr, wie Herrschertum im Algabal Schönheit aus der Seele, für sie und durch sie wollte. Hier ist ein Außen das vor der Seele da war: es wird gesehen und bejaht, es beglückt und genügt, es steigert und begrenzt Im Algabal ist zwar schon Raum, aber als Vision geschaut, nicht erblickt, und die Schönheit ist dort eine Glut die zwar die geschauten Dinge durchdringt und umwittert, ein Seelenstoff, reich genug um Gesichte herauszutreiben, aber nicht tastbar, im tiefsten unerreichlich wie jedes Selbst für dies Selbst. Die Schönheit in den Hirtengedichten ist die ruhende Gegenwart erblickbarer, greifbarer Gewächse und Leiber, die dem inneren Gesicht nicht mehr entspringen, sondern entsprechen – ein zugestaltetes Du des verlangenden Ich, ein willkommenes Hier des umherlugenden Wo.

Das ist mehr eine neue Gesamt-seelenlage, der die Einzelerfahrungen eben dieses Charakters eingehen, als eine neue Erlebnisart. Der Charakter mit seinem Willen und Gesetz bleibt der gleiche und seine Eigenschaften richten sich nicht nach den Gegenständen, sondern geben den Gegenständen die Farben des neuen Klimas. Die Forderungen an das eigene Dasein, die Kräfte und Schichten des Geblüts die den Algabal so herrisch, jäh und finsterglühend, so unnahbar schwermütig und abgründig einsam gemacht haben, das Verlangen nach dem makellosen Einklang, der freien Erfüllung seines Bereiches und der Zwiesprache mit Göttern, kommen auch in dem morgendlichen Hirtenlande zu Wort und Bild: nur die Schranke zwischen dem unbedingt bejahten Innentraum und dem unbedingt abgewehrten Draußen ist gefallen. Das Draußen – Natur, Geschehnis, Menschen sind hier gleicher Art mit dem Innen, oder vielmehr sie sind seine wahren Formen. Das schönheits- und weihevolle Gemüt verbreitet sich zur arkadischen Landschaft und erscheint, nach dem besessenen bildlos glühenden Kult des unsichtbaren Gottes, in klarer Vielgötterei, gesellig und zum erstenmal gestillt in menschlichem Gespräch und Gehaben. Auch die Sprache ist, ohne an Lauterkeit und anschaulicher Rundung einzubüßen, ohne gedanklicher oder redehafter zu werden, ebener und geselliger, gleichsam geschwisterlicher Ohren und Antwort gewisser. Sie ist weder so steil und herrisch zusammengerafft wie die des erwiderungslosen Gebieters noch so geschwellt[97] vom ersten Machtrausch des Wort-eroberers noch so pochend und beladen von Geheimnis: ihre Macht ist verteilt an die Dinge die sie umgreift, in die Bilder die sie vergegenwärtigt, und ihr Geheimnis ist das sichtbare schöner Haltung und Bewegungen, nicht das verschlossene des Herzens und des Blutes. Das ganze Pathos der Abwehr, das Wissen um eine unheilige Menge, um Sklaven und Feinde, die priesterliche Angst um Zerstörung des Weihe-traums ist verschwunden, da der Dichter zum erstenmal reinen und klaren Raum genug hat. Wenn im Algabal die Eroberung der Sprachgewalt die neue Freude war, so hier die Eroberung des ruhigen, runden stetigen Sehens, nach dem brennenden Herausreißen der Vision aus dem Chaos oder dem Alltag. Die Dinge halten still und das Wort kann geduldig sich ihnen nähern und sie rund umwandeln, ja befühlen. Die Vision hält nicht still und die fieberhafte Spannung des Blicks auf die unwiederbringliche merkt man noch dem Ton des Algabal an: kurz, das neue Buch ist »objektiver« .. vom Stil aus plastischer, von der Gesinnung aus gerechter oder geselliger, von der Stimmung aus heller und stiller.

Doch ist es kein wahlloseres oder läßlicheres Werk. Wenn die Abwehr der Widerwelt, das heißt künstlerisch die Auswahl der Sinnbilder, hier nicht mehr selbst leidenschaftlichen Ausdruck findet, so ist sie stillschweigend vorausgesetzt in der beherrschten Ruhe und kampflosen Reinheit jeder Geberde, Landschaft oder Gestalt. Diese Wesen sind schon unter sich, sie müssen gar nicht erst sich absondern, sie haben mehr als der Dulder und Verächter Algabal die angeborene Unschuld ihres Adels und sie müssen nicht ihre Welt erst erschaffen oder erzwingen .. sie ist ihnen mitgegeben. Die Möglichkeit eines solchen Arkadien hatte George nur damals: nach der Überwindung der ersten Einsamkeit, an der er fast erstickt wäre, und vor dem Andrang dichterer Massen, die der Bewältigung harrten. Nur über den Hirtengedichten liegt diese Frühe der geklärten Jugend, die sich ihres erstrittenen Landes freuen, die Fülle des Herzens rein ausbreiten kann. Das Wort ist ihm gewiß, der Raum gemäß, eine Seelenstunde lang schweigen die Leidenschaften. Die Unwelt ist außer Sicht, das Auge regiert, und soweit es eben reichen kann findet es soviel Schöne als es braucht. Das Wissen daß alles Böse, Finstre,[98] Wilde noch dahinter lauert, das Gefühl des ewigen Wandels schwingt nur als leise Wehmut und vertieft nur die Huld der heute gnädigen Götter. Für Goethe war die italienische Reise eine solche Rast zwischen Schöpferqualen des Jünglings und Schöpferpflichten des Mannes. Für George sind die Hirtengedichte das Geschenk der plastischen Stunde, da Fühlen, Schauen, Wollen für ihn eines wurden. Vorher mußte er sein Blut in die Schau drängen, nachher seine Schau in die Welt. Hier fanden sich Blut und Welt einmal in der gelösten Schau auf halbem Weg von innen und von außen.

Wir betrachten wie die Georgischen Triebe und Gesetze sich auf dieser Ebene verkörpern, die immer eigene Art im fremden Stoff neue Gestalt gewinnt. Wieder erscheint der Unbedingtheitsdrang der das algabalische Unterreich erzwungen hatte, aber nicht als widernatürliche Gründung einer Gebieterseele, sondern als jungfräuliches Eiland, als zugleich wirkliche und sagenhafte Natur: »Der Herr der Insel«. Die Natur – im Unterreich das Andre, das Draußen – ist hier selbst die Trägerin des holdesten Zaubers, der Weihe, des Traums, sie ist von Urzeiten her da, sie erzeugt aus sich selbst das ersehnte Lebenswunder ausbündiger Pracht und Süße: was dem Algabal alle Macht nicht erzwingen konnte, die schwarze Blume, das wird hier weit überboten von dem Rätselvogel. Die ganze Zauberei des Wachstums, der Überschwang der fruchtbaren Stille, die bunte Herrlichkeit des animalischen Reifens und Webens, der tropische Glanz und die stumme Gelassenheit des selbstgenugsamen Erdgedeihens ohne Menschenschweiß und - zwang, ohne Befehl und Lärm, all das ist zusammengeschossen zu diesem sagenhaften Phönix. Keiner künstlichen Schöpfung mehr bedarfs, um das hohe Herz zu stillen – die Natur selbst hegt das Wunder, hegt es ohne Müh und Gewalt, schenkend und verschwenderisch.

Nicht deutlicher konnte Georges neues Ja sich bekunden: denn es ist derselbe Urtrieb der dem »Unterreich« und dem »Herrn der Insel« zugrunde liegt, dieselbe Begier träumt von der schwarzen Blume und dem purpurnen Vogel .. dieselbe Macht beschwört das schöne Leben dort vergeblich gegen die Natur, hier – begnadet – mit ihr. Freilich wie dort die Vollkommenheit des inneren Gesichts nicht erzwungen werden kann, so muß sie hier vergehen: wenn Fremd-linge die[99] selige Stätte mit ihrer begehrlichen Unruhe und Neugierde erreichen, verscheidet ihr Genius. Hier wie im Unterreich scheut der Traum das betriebsame Volk, aber wieviel sanfter und ergebener stirbt er hier »in gedämpften Schmerzenslauten« – ohne Ingrimm, ohne Titanen-trotz .. und mit welch andrer Milde erscheint hier das Draußen! Auch macht sich nur dies einzige Mal in den Hirtengedichten das Fremde geltend als Brandung an ein Blumenufer.

»Der Herr der Insel« gibt im Natursymbol was die übrigen Hirtengedichten in menschlichen Gesinnungs- und Geberdenbildern darstellen: das Schönsein. Schönheit ist hier das selbstverständliche Gesetz wie im Algabal die oberste Forderung. Algabal hegt sie neu und eigen in der Seele, wölbt sie ringsumher, um den niedrigen Tag abzuwehren: hier ist sie von vornherein unschuldig, frei und sicher und scheidet nicht durch gewaltsamen Willen, sondern durch natürliches Geschehen das Ungemäße aus, das ihr Maß verletzt oder ihm nicht genügt. Denn Schönheit ist vor allem das rechte Maß der natürlichen Fülle, das leibhafte Gleichnis des kosmischen Einklangs, der Harmonia. Unedles, Gottloses, Seelloses gibt es in diesem Bezirk der reinen Natur und ihres beginnlichen Menschentums überhaupt nicht, doch nicht alles darin ist schön, nicht alles genügt dem Anspruch des heiligen Maßes der ihren Geschöpfen, erreichbar oder nicht, mitgeboren ist. Es gibt häßliche Götter und Heroen, und selbst die Unsterblichkeit, die Kraft, das Heldentum, ja jeder bloße Einzel-vorzug gilt nicht, wenn er den Einklang stört, und ihn zu stören, d.h. nicht schön zu sein, das ist hier in wechselnden Formen das einzige Leid, der einzige Frevel, das einzige Unheil. Die Schönheit ist hier unschuldig und unbarmherzig wie die Natur selbst, wie die Kinder – sie kennt kein Gesetz als sich selbst, und ihre Opfer gehorchen ihr ohne Trotz, voll Ergebung und Trauer. Gegen ihren Spruch gibt es keine Berufung: der Flurgott, unsterblich wie er ist, weicht vor dem Gelächter der schönen Mädchen in den verhüllenden Abend und klagt dem Pan »weil er zum ewigsein die schönheit nicht verlieh«. Der liebende Satyr muß seine traute Stätte verlassen, weil er die schöne Nymphe stört: kein Werben, keine Bestechung, kein Recht, keine Kraft, kein Erbarmen, kein Opfer besiegt ihren Wunsch. Die gefeierte Sängerin vergißt die Welt über dem schönen Jüngling. Die[100] Knaben die im Agon der Schönheit unterlegen sind fühlen sich des Lebens nimmer wert. Sogar der Heros den eine ruhmreiche Wunde entstellt will im Dunkel sterben. Mit dichterischer Unbedingtheit ist hier die Welt unter das Gesetz der Schönheit gestellt. Die Schönheit, immer wieder sei es betont, ist bei George kein einzelner Reiz, keine Eigenschaft bei anderen Eigenschaften, kein Eindruck eines Wesens auf andere, sondern eine Gottheit, d.h. ein Gesetz das alles durchdringt, ja die Welt zusammenhält, unsichtbar wirkend im ganzen All, sichtbar erscheinend in menschlichen Leibern durch Sein und Tun. In den Hirtengedichten wird eben dieses Gesetzes menschliches Erscheinen gefeiert, überall sonst auch sein kosmisches Wirken. Denn damals hatte George diese Form des Weltgesetzes entdeckt, und der Dichter feiert reiner was er eben erschließt als was er lange besitzt. Zur Eingebung gehört die Offenbarung, das Erkennen mehr als das Wissen .. die Erleuchtung ist schöpferischer als die Helle.

Man darf auch diese Gedichte nicht vereinzeln, sie gewinnen ihren Sinn von der damaligen Gesamtansicht Georges, und diese wieder ist nur die neue Form seiner einen Grundspannung: Weihe und Leidenschaft. Weihe ist hier die Schönheit, das schöne Maß des Lebens .. Leidenschaft das Verlangen des Einzelnen sie zu haben oder zu wesen. Das Ungenügen der hohen Seele erscheint hier in der Trauer über den Mangel an Schönheit .. die Erfüllung, die Weihe erscheint als gewachsenes, gelebtes, geberdetes Schön-sein. Dabei fasse man aber Schönheit so kosmisch tief und weit wie die Alten, und seit den Alten erst wieder Goethe und Hölderlin: als das Sinnenbild des Weltfugs der sich in einer schlichten griechischen Statue unmittelbarer und tiefer offenbart als in einem kosmogonischen System, und faßlicher in einem schönen Leibe erscheint als im Sternenhimmel. George bannt die kosmischen Gewalten und Gedanken immer jeweils in die Gestalt: er bedarf keiner schweifend erhabenen Vorstellung, sondern sinnlich dichter Gegenwart und immer hat er die Götter im Menschen wirklicher geschaut als im Firmament. So hat er uns erst »das größere Wunderwerk der Endlichkeit« wieder erobert: die Gestalt .. freilich Gestalt als menschliche Erscheinung der Allkräfte (die an sich für uns »transzendental« sind) nicht als Idyll, als Selbstzweckliche Sonderform. Die bloße Mystik und die bloße Artistik liegen[101] ihm gleich fern. Dem Menschentum, das nun einmal auf dieser Erde unsere Stufe ist, offenbaren sich die Götterkräfte, die Allgesetze (diese Namen sind nur Näherungen) raum- und zeitbedingt, grenzhaft, gestaltig und wer sie bannen, auswirken, durch »Tat und Bild« darstellen (nicht nur über sie grübeln, sich in sie verlieren oder sie bereden) will, also der Künstler, der Erzieher, der Held und der Dichter kann die Gestalt-stufe nicht überspringen.

Von den Hymnen bis zum Algabal drängt Georges Göttersuche zur Gestalten-ebene hin: in den Hirtengedichten betritt er dies gelobte Land zum erstenmal. Wenn er später tiefere und weitere Himmel über sie wölbt: hier ist die morgendliche Freude und das stille Genügen der ersten Sicht .. hier ist alles, Natur, Schicksal und Seele in den Bereich der schönen Leiblichkeit gebannt: diese ist hier das Gesetz und das Gleichnis des Lebens schlechthin. Als Gesetz ist sie das Schicksal ihrer Opfer, der Häßlichen, der Vereinzelten, der Siechen, als Gleichnis ist sie Natur ihrer Günstlinge.

Das Schicksal ist hier keine feindliche Gewalt wie noch im Algabal, kein Tyrann: in diesem Gau der Schönheit gibt es keinen lauten Kampf. Begnadete wie Unbegnadete nehmen ihr Maß hin – und auch die Klage ist leis oder verborgen, die Trauer still und ergeben. Der amor fati hat niemals keuschere und edlere Geberden gefunden als hier, da das Schicksal die Natur der Dinge, der schönen Dinge, ist – kein Wille der Götter, dem man trotzt, erliegt oder sich unterwirft, keine Ananke, keine Tyche, sondern das Klima der wohlgeratenen Geschöpfe. Es ist einfach da, man lebt und leidet und stirbt ihm »gemäß«. Das »Gemäße« ist die jedem erreichbare Vorstufe des Schönen, ihr Anteil daran. So siegt das Schöne kampflos, wenn auch nicht ohne fromme Opfer. Aber ebenso selbstverständlich ist die Schönheit hier ihren Trägern: nichts Errungenes, Errafftes, das man bejauchzt oder laut feiert. Man trägt sie wie man atmet, geht, betet – mit Würde, Unschuld und Stille. Überall ist ein ganzer Lebenszustand hier ausgedrückt, in einer kargen Geberde .. Andacht, Trauer, Freude, selbst die Vernichtung. Die Triebe selber bedürfen keiner priesterlichen oder herrscherlichen Bändigung, sie sind voll Zucht schon im natürlichen Wachstum .. im Menschlichen so sicher, im Schicksalhaften so lauter wie die Pflanzen in ihrer schicksallosen Reife.[102] So das Erwachen der Neigung im »Erkenntag«: sanft, frei und stet und doch voll von der ganzen Gewalt solchen Erwachens:


Jedes im andern erst forschend und an sich haltend,

Sichrer allmählich in hoher und heiterer stille.


Ein Mindestes von Wort und Regung enthält das Höchste von seelischer Spannung: wie im »Loostag«. Der Gottesdienst ist nur das milde Atmen eines werkseligen Hirtentages:


Er krönte betend sich mit heiligem laub

Und in die lind bewegten lauen schatten

Schon dunkler wolken drang sein lautes lied.


Das entscheidende Los feiern die »Erstlinge« ohne Pochen, ohne Zaudern, ohne Hast und Schwanken mit kindlicher Sicherheit als ein Geschehen der Reife und vollziehen die Bräuche wie ein Baum seine Blüten öffnet und seine Früchte abwirft. So einfach, richtig und wahr ereignen sich Alltag und Feste, als könnten sie nicht anders sein. Das Schicksal ist ein Reifezustand, ein Naturvorgang des Menschen und schön, ob leicht, ob schwer:


Wir ziehen gern: ein schönes ziel ist uns gewiß

Wir ziehen froh: die götter ebnen uns die bahn ...


Selbst das »Geheimopfer«, der Orgiasmus des dionysischen Untergangs, findet seine Todgeweihten bereit und geheiligt »zum Dienst des Schönen: des Höchsten und Größten«. Sie verbrennen wie Früchte auf dem Altar, lautere Gaben lauterer Erde, die sogar der Tod nur verherrlicht, nicht zersprengt. Die Lieblinge des Volkes, der schöne Ringer und der schöne Saitenspieler, wissen und spiegeln ihre Schönheit nicht .. sie hegen und hüten sie, sie strahlen sie in die empfängliche Menge, tierhaft und kindhaft, immer im Maß mit der gesamten noch ungebrochenen, in sich runden Natur. Natur: hier ist sie ganz Mensch geworden, d.h. ihre Fülle hat sich in menschliche Leiber gegliedert, in menschliche Seelen gebreitet, in menschliche Geschicke geströmt. Noch hat der Geist sie nicht zerrissen in Hyle und Eidos, noch kennt sie keine Arbeit, nur Wirken, noch ist sie göttlich, weil sie nichts Widergöttliches kennt, sie bedarf keiner Priester, Herrscher und Seher, keiner Heilande: es ist die Urform der Schönheit, das schöngewachsene Menschtum, da Erde, Tier, Gott noch ein und dieselbe »Bildung« haben: Sein, Reifen, Vergehen.[103]

Dem Mißverständnis sei vorgebeugt, George habe hier ein »goldenes Zeitalter« ausgemalt, ein Wunschbild arkadischer Seligkeit: auch hier ist keine Romantik. In den Hirtengedichten stehen nur Erfahrungen die George selbst gelebt hat und die von uns noch gelebt werden können. Sowenig die alten Griechen sich ihre Götterbilder und Mythen aus den Fingern sogen, sowenig hat George seine schönen Men schen erfunden: vielmehr ist hier wie dort der mythische Bezirk die Bildwerdung, die Sinn-bild-werdung wirklicher Wesensarten und Seelenlagen. Geschichte ist die Zeitwerdung von Seelen und in jeder kosmischen Seele liegen immer die ewigen Kräfte die einmal Geschichte gewesen sind – das macht sie ja »kosmisch«. Dem Dichter ist es gegeben Geschichte zu beseelen die er in sich hat, und Seele zu vergeschichtlichen die sich wiedererkennt. Georges Hirtenwelt ist ein Zustand seines eigenen Wesens, wie es ein Zustand des Menschtums ist, war und immer sein kann. Ein Zustand, kein Wunsch .. eine Darstellung, keine Vorstellung, keine Vorwegnahme. Mit gutem Grund und nicht ohne fast ironischen Bezug nennt George darum den zweiten Teil seines arkadischen Buches »Preisgedichte auf einige junge Männer und Frauen dieser Zeit«. Dieser Zeit gehören die Sinnbilder der Hirtengedichte so gut an wie die Bildnisse der Preisgedichte. Aus dem Umgang mit diesen Freunden und Freundinnen, aus der Möglichkeit dieses Umgangs, aus dem Genuß ihrer Art und ihres Gesprächs, aus dem Anblick ihrer Gestalten und Geberden, aus den Ansprüchen dieser gehobenen Geselligkeit adelig schlichter Jugend hat er erst die Hirtenschönheit entnehmen können, d.h. die Zusammenschau natürlichen Wachstums mit reiner Bildung. Die Hirtengedichte enthalten ja keine Urstoffe des Tiers Mensch, sondern Urformen des Gottes Mensch: beides wird leicht verwechselt. Das »goldene Zeitalter« ist nicht das Gleichnis der zeitlichen Anfänge, sondern die Sage (Mythos!) der seelischen Ursprünge höherer Menschenreife, wobei Reife zugleich das Wachsen (natura) und das Bilden (cultura) bedeutet.

Die Preisgedichte leiten die lange Reihe jener Hymnen, Oden und Freundschaftsgesänge ein worin George den Gehalt seiner Gemeinschaften, das Vereinende, Trennende, Erhöhende oder Bindende der Gefährten-jahre oder -stunden, die Landschafts- oder Schicksalfeste[104] seiner seelischen Geselligkeit zugleich überblickt, darstellt, feiert und richtet. Auch sie setzen wie die Hirtengedichte einen gesicherten Kreis voraus .. die Algabal-einsamkeit und -abwehr muß überwunden sein. Wir sehen hier gleichsam den Menschenkreis am Werk der dem Dichter sein Arkadien ermöglichte .. das »Schönsein« nicht als mythischer Raum, sondern als täglicher Verkehr. Hier herrscht wie in den Hirtengedichten die Schönheit, das Maß als selbstverständliches Gesetz, doch es bekundet sich weniger im geschlossenen Sein als im offenen Wandel, im Zueinander der Menschen, im Tun und Lassen, in ihrem gegenseitigen Geben und Nehmen, im Wechselspiel von Ich und Ihr. Den Raum seiner Seele, die Schau der Schönheit und die Formen der höheren Gemeinschaft, der übergesellschaftlichen Geselligkeit hat George gleichzeitig errungen und gleichzeitig die dichterische Luft dafür gefunden in einem überhistorischen Griechentum. So widersinnig es zuerst scheinen mag: die Bukolik der Hirtengedichte und die Urbanität der Preisgedichte, die Wiedergeburt der menschlichen Natur und der geselligen Kultur, ist im tiefsten Grunde dasselbe, nämlich die Erneuung des antiken Lebenssinnes, abermals: die Vergottung des Leibes, die Verleibung des Gottes. Sie ist nur denkbar wo die Einsamkeit überwunden, Raum, Maß, Gesetz der regen Kräfte gefunden ist und der Seher nicht nur sein Wunschbild sucht, sondern seine Urbilder erblickt.

Um der Urbildlichkeit willen zeigt George die Bukolik wie die Urbanität in griechischer Fassung und Ferne: nur dort hatte die Natur eine völlig gebildete Körper- und Geberdensprache, ohne Barbarei und unbehaust schweifende Tierheit .. und nur dort hatte die Geselligkeit noch ganz die gelöste blutvolle Unschuld und beginnliche Würde, den freien und leichten Stil des natürlichen Wachstums, ohne die Verdüsterungen der Moral, die Verschnürungen oder Wülste der Mode und die Reize und Krämpfe, den »gequälten Effort« der Spätzeiten. Auch Geselligkeit ist eine menschliche, eine seelische Urform, ist »Natur«, und am Urdichter ist es sie zu beschwören, wenn er nur selbst noch genug in sich hat, um in der Geschichte sie zu erkennen. Ihre Elemente sind sichere Augen, Hände und Füße, Gefühl der Ränge, Lust und Gewalt des beherrschten Ausdrucks, Tastsinn der Seele für Atmosphären und Gewichte, Würde der eigenen[105] Gegenwart und Ehrfurcht vor der fremden: all diese Elemente der Geselligkeit keimen schon im wohlgeratenen Tier als Trieb, Stimme, Witterung, Scheu .. sie werden im wohlgeratenen Menschen zu Sitte, Sprache und Bildung, im Dichter zu Gestalt, Wort und Schau. Die Hirten- und Preisgedichte genügen vielleicht am reinsten dem Verlangen Nietzsches nach dem neuen Dichter »des schönen Menschenbildes«. Jene Stelle aus »Menschliches Allzumenschliches« (II,99) liest sich heute wie eine Weissagung wenn nicht des gesamten George, so doch dieser Stufe seines Lebens.

In der deutschen Geschichte des griechischen Gedankens bedeuten sie die Entromantisierung von Hellas. Von Winckelmann bis Nietzsche waren die Griechenbilder wesentlich Gesichte deutscher Sehnsucht nach einem überdeutschen Ideal, nach einer unerreichbar geglaubten, ja gewollten Höhe und Ferne: Winckelmanns und Goethes klassisches Hellas war so gut wie des späten Hölderlin orphisches und des frühen Nietzsche dionysisches, wenn auch gespeist aus deutschen Stoffen und hervorgedrängt aus deutschen Nöten, zunächst gefaßt und schließlich formuliert als das Noch-nicht-deutsche. Dem bürgerlich beengten Märker war das Griechische die freie Anmut und hohe Einfalt, dem Bildner-ungestüm Goethes die reine Stille und das klare Maß, dem überschwänglichen Beter Hölderlin die Versöhnung zwischen Natur, Volk und Genius, dem Werte-rufer des Untergangs das schöpferisch hohe und starke Leben .. aber immer das Andere. Erst indem sie ihr Verlangen oder ihre Fülle dem Fernsten eingossen, entstanden die fruchtbaren Gedanken der höheren deutschen Menschenbildung. Die Gelehrten, die dann die Ferne von den Trübungen (nämlich den Scheinen, Farben und Verklärungen) der hohen deutschen Träume reinigten, hatten doch nie die Kraft ein eigenes Hellas herzustellen, sondern sie ergänzten und mehrten entweder die antiken Trümmer, oder sie gaben ein historisch »richtiges«, d.h. ein ihrem dürftig platten Heute entsprechendes und verständliches Bild, das freilich kein Traum mehr ist, aber auch keine Wirklichkeit. Denn Vergangenes begreift man nicht, weder durch Analogie noch durch Einfühlung – nur was man selbst ist sieht man und nur den Geist dem man gleicht beschwört man.

George ist der erste Deutsche der zu griechischen Formen gedrängt[106] war aus seinem Gleichen, nicht aus seinem Andren. Ich habe im zweiten Abschnitt sein eigentümlich antikes Bluterbe bezeichnet und erinnere hier nur nochmals daß ihm die Natur der Hirtengedichte, die Kultur der Preisgedichte nicht Bildungsideale einer schöneren Vorwelt waren, sondern Schichten seines eigenen Charakters und Urformen des ihm notwendigen Menschentums. Allem früheren »Hellas« vor Nietzsche liegt »das Allgemein-Menschliche« zu Grunde, d.h. die Abstraktion eines immer gesollten, nie ganz verwirklichten, zeitlosen Ideals von Schönheit, Wahrheit, Gutheit, dem die Griechen am nächsten kamen. Nietzsche hat an Stelle dieser zeitlosen Forderung die mythisch-geschichtliche Lebensspannung Apollo-Dionysos als Wert gesetzt. George hat es weder mit einem Ideal noch mit einer Geschichte zu tun, sondern mit seinen ihm ganz eignen und doch überpersönlichen Kräften: bei ihm ist Hellas nicht mehr allgemein menschlicher Himmel, nicht mehr mythisches Leben, sondern kosmisches Menschentum, vor Zeiten verwirklicht als Geschichte und heute als Person. Dabei nährt sich Georges Schau freilich von einer ergiebigeren Griechenkunde als die seiner Ahnen. Das ästhetisch- moralische Bildungsgriechentum des Klassizismus, des Laokoon, des Zeus von Otrikoli und der Juno Ludovisi, ist überwunden, die orgiastische Kluft Apollo-Dionysos ist geschlossen durch den Bildner Eros und den Zauberer Kairos. Zum erstenmal wird das frühe plastische Hellas des delphischen Wagenlenkers und des Venus-throns in deutscher Sprache fruchtbar .. und ihre Wiederkunft kündigen an, nach den Kunst- und Geistgöttern Goethes, nach den Bluts- und Naturgöttern Nietzsches, die griechischen Schicksals- und Seelengötter.

1

1892 gründet er mit Carl August Klein die Blätter für die Kunst, eine erste Sammelstätte und Heimat seiner Geistesverwandten.

Quelle:
Gundolf, Friedrich: George. Berlin 31930, S. 93-107.
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