Achter Auftritt

[123] Herr von Heinzenfeld, Lisette und die Vorige.


HEINZENFELD. Herr von Hasenkopf! nachdeme sie mir permissionaliter oder Erlaubnißweise zugestanden, Ihnen personaliter oder persönlicher Weise aufzuwarten, so untersteh ich mich obedientialiter oder gehorsamer Weise zu erscheinen, und sie interrogaliter oder Fragweise anzugehen, was sie zu befehlen haben?

HENRIETTE zu Lisette. Könnte man etwas Abgeschmackteres von einem jungen Menschen sehen, als dieser Thor ist.

LISETTE zu Henriette. Sie sollen gleich von seiner Seite kommen, Laut. gnädiges Fräulein! der Friseur wartet schon lange auf sie.

HASENKOPF. Eben itzt muß der Friseur kommen. / Nu! geh! aber komm bald wieder, und zwar ehe der Herr von Heinzenfeld weggehet, damit ich nicht allein im Zimmer bin, man möchte sich ja oft zu todte fürchten, denn besonders in diesem Zimmer ist es am lichten Tage unsicher.

HENRIETTE. Ich werde bald wieder hier seyn Küst dem Hasenkopf die Händ.

HEINZENFELD zu Henriette. Erlauben sie, daß ich obsequialiter oder ergebnister Weise mich zu fragen unterstehe, wie sie heute nocturnaliter oder nächtlicher Weise geruhet haben, und bevor sie totaliter oder gänzlicher Weise aus dem Zimmer gehen, so vergönnen sie mir, daß ich recht cordialiter oder offenherziger Weise dero schönen Hände küsse Will Henriette die Hand küssen.

HENRIETTE zieht die Hand zurück. Verschonen sie mich mit ihren läppischen Zärtlichkeiten. / komm Lisette! Geht ab.

LISETTE heimlich zu Heinzenfeld. Diese Hand bekommen sie wohl nimmermehr zu küssen, denn mein Fräulein liebt gerne gescheid, und nicht stultaliter oder Narrenweise Geht ab.


Quelle:
Dichtung aus Österreich. Anthologie in drei Bänden und einem Ergänzungsband, Band 1, Wien und München 1966, S. 123.
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