Sechster Auftritt

[141] Hasenkopf, Heinzenfeld, Henriette, Lisette, welche ein Licht trägt, und der Hausmeister welcher ihnen mit einer Laterne hin und her taumelnd leuchtet.


HASENKOPF zum Hausmeister. Ihr wanket schön hin und her, ich glaube, ihr habt euch heute Abends mit dem Wein zu verträulich gemacht?

HEINZENFELD. Ja ja! er sieht ziemlich bachanaliter oder fastnachtsmäßiger Weise aus. Dergleichen Leuthe sind nicht zufrieden, ihrem Durste genug gethan zu haben, sondern sie saufen supernaturaliter oder übernatürlicher Weise.

HAUSMEISTER. Ey ich bin nicht betrunken, ich weiß schon, was ich thue, ich kenne alle Leuthe. Das ist mein gnädiger Herr! / das ist das Fräulein / das ist Lisette / ich bin der Hausmeister / und sie sind der Herr von Hienzenfeld.

HENRIETTE zu Lisette. Da hat er wohl die Wahrheit gesagt.

HASENKOPF zum Hausmeister. Heinzenfeld heist der gnädige Herr, du Ochs! und nicht Hienzenfeld. Zum Heinzenfeld. Sie müssen ihm vergeben, er ist ein dummer Mensch, er weiß nicht, was er spricht.

HEINZENFELD. O von Herzen gerne, ich verzeih es ihm levialiter oder leichter Weise.

HASENKOPF. Herr von Heinzenfeld, ich wünsche ihnen nun eine angenehme Ruhe, und verhoffe, sie morgen wieder im besten Wohlstande zu sehen. / Hausmeister leuchtet dem jungen Herrn in sein Zimmer.

HAUSMEISTER. Wie? / was?

HASENKOPF. Dem jungen Herrn sollt ihr in sein Zimmer leuchten.

HAUSMEISTER. Ja! / warum denn nicht, den Gefallen kann ich ihm ja thun.

HEINZENFELD. Herr von Hasenkopf! Fräulein Henriette! ich wünsche ihnen dualiter oder zweyfacher Weise eine ruhige Nacht Geht mit dem Hausmeister ab; sodenn Hausmeister wieder zurück.


Quelle:
Dichtung aus Österreich. Anthologie in drei Bänden und einem Ergänzungsband, Band 1, Wien und München 1966, S. 141.
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