Straff der Vnzucht.

[51] Bischoff Lampert zu Lüttich und Mastrich / straffete deß Königs Hoffmeister in Franckreich Pipinum daß er neben seinem Gemahl mit der Alipide zuhielte /darüber der Alipidis Bruder Dodo den Bischoff ersticht; Aber er ist hernach von Würmern gefressen worden / und alle Helffer schändlich ümbkommen. Trithemius.

Als die alte Heidnische Hertzogin Drahomira auff Prag fehrt / in willens ihren Sohn Wenceslaum so ein Christ worden war / (wie sie dann vorher vielen Christen auch gethan hatte) zu ermorden / wird sie in der Stadt mit Wagen und Pferden / sambt allen ihren Dienern / von der Erden lebendig verschlungen. Anno Christi 937. Borneccius. Hagecius.


Qvinon Christe necem vis peccatoris; id offer,

Ut moriens vivam sub bonitate tua.
[51]

Als Bischoff Maretes vor den abtrünnigen Mammelucken Keyser Julianum zum Tod vorüber geführet ward / spottete der Keyser seiner / sprächend; Du Blinder verfluchter Mann / wie fein kan dich dein Galileer von der Blindheit erretten; sprach der Bischoff hierauff / er dancke Gott von Hertzen wegen seiner Blindheit / nur daß er einen solchen Gottlosen Keyser nicht ansehen dürffe. Flitner cap. 13. pag. 272.

Es setzt Wagnerus über 91. Psalm diese Historien von einem Bäpstischen Priester Johann Limmen / mit Namen / welcher zu Pegau in Meissen gewesen / derselbe / als er in der Visitation zugesagt / das Evangelium rein zu predigen / hat er es doch nicht gethan /sondern vielmehr das gegenspiel verübet / als er nun von Dienst abgesetzet und Anno Christi 1539. nach Ranstäd kommen / und da gleichfals ernstlich wider das Evangelium geprediget / begibt es sich / daß an einem Morgen früh 2. Vhr es einen starcken Wetterläuchter in seine Kammer thät / darüber er erschrickt /auffstehet / seine horas lesen will / ein Buch nach dem andern herfür nimbt / aber kein Wort lesen kan; Weiln er nun auch bey dieser Pfarr nichts mehrers verrichten kund / muste er solche resigniren: Letzlich begibt er sich wieder nach Pegau / lebet da privatim biß ins sechste Jahr / hat alles sehen und erkennen können / aber nicht reden: Gieng hernach fleißig in die Evangelische Predigten / hörete solche mit gebürender Andacht / gebrauchete sich auch deß hochwürdigen Abendmals in zweyerley Gestalt zum öfftesten /hielte sich gegen[52] männiglich fromm Christlich und erbar / ist auch endlich in warer erkäntnüß Christi JESV seliglich gestorben. M. Mich. Julius.

Zur Zeit Lutheri / war ein frommer und gelehrter Prediger zu Dreßden / Namens Alexius Crósnerus so das H. Evangelium rein und lauter predigte / wurd aber vom Gegentheil abgeschaffet; Als er nun von der Stad seinen Suppellectilem fortführen wolte / sagte D. Embser / so domals etlichen Bäpstischen zu Dreßden bedient war / im fürüber reiten / ich habe nun deß Ketzer-Predigers allhier auch ein Ende erlebet; er muß ins Teuffels Namen / bey Sonnenschein fort / da antwortete ihm drauff Crósnerus: In Gottes Namen darvon / Herr Embser / ist auch ein Wort / ich bin in Meissen gewesen eher weder ihr / und ich werde darinnen bleiben wenn ihr weg seit; Als nun denselben Abend D. Embser mahlzeit hält / ümb 9. Vhr mit einem Bürger von Leipzig / wird er jehling kranck /stirbet mit Ach und Weh / schrecklichen Worten /Reden und Geberden dahin. M. Julius in libro, arma ecclesiæ militantis.

Als der H. Bartholomæus ist geschunden worden /sind von stund an seine Henckersknechte / von Gott leibhafftig gestraffet worden / und vom Teuffel besessen / so sie mit Leib und Seel in die Höllen geführet /nach dem Vers: Hostibus en Christi sic itur ad astra dearsum. M. Hempel.[53]

Im Jahr vor Christi gebuhrt 855. wurd Jonas der Prophet in die Stad Ninive gesendet Buß zu Predigen / als er aber solches anfänglich nicht thun wil / wird er von einem Walfisch verschlucket / biß am dritten Tag (zum vorbilde deß HErren Christi aufferstehung vom Tode) drinnen behalten / hernacher am Euxinischen Meer 250. meilen von dannen wieder ans Land gespeyet. Etliche melden es sey geschehen Ante Christi 846. unter dem Asoro Zape. bald nach Jonæ Bußpredigt zu Ninive / die er hernach treulich verrichten thet / kam auff der unflätige Sardanapalus, welcher die alten Sünden wiedererneurte / daß Gott derwegen zur Straff greiffen muste. Denn durch gros Donnern und Plitzen / auch Wasserfluten die Stadt welche 15. teutscher Meilen in ümbfang begriffen war / also übern hauffen geworffen ward / daß auff 12000. Ellen die Stadtmauren darnieder fielen / und Sardanapalūs durch bös Gewissen überwunden mit Weib und Kindern / sambt 1450000. Thonnen Golds sich selbst in seinem Schloß verbrennet hat / alles nach aussag deß Propheten Jonæ / zur straff ihrer groben Sünden: Interdum avertit summa pericla DEUS. Herodotus: Diodorus lib. 3. Orosius lib. 2. Justinus lib. 1.

Einer von Adel in Thüringen war ein greulicher verächter Gottes Wortes / und kam in etlichen Jahren nicht zum H. Sacrament / und als er eines Abends aus der Stadt daselbst wohl bezecht / nach[54] Haus fahren wil / und vor die Stad kompt / rühret ihn der Schlag /eben an dem Ort da vor etlichen Jahren / etliche Strassenräuber waren gerichtet worden / gab also daselbst seinen Geist auff: Qvatuor in paupertatem incidunt 1. Prodigus. 2. gulosus 3. piger 4. rixosus, geschehen Anno Christi 1583. Rivander.

Es hätte einsmals eine Gottlose Gurgel gesagt / er wolte daß der Teuffel in die Kirchen und Pfaffen schlüg / darinnen man singen thete: Verleih uns Frieden gnädiglich. So offt er solches hörete / sang er darfür / Verleih uns Vnfried immerdar. Selneccerus Psalm 142.


Omnia in deterius ruunt.

Quelle:
Hammer, Matthäus: Rosetum Historiarum. Das ist: Historischer Rosengarten [...]. Zwickau 1654, S. 51-55.
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