Incusare DEUM noli.

[384] Anno Christi 1226. fiel in der Steiermarckt ein natürlicher Schnee / verwandelt sich aber also bald in Blut. Chron. Luth.

Bey den Armeniern wird bißweiln rother Schnee gefunden / weiln ihr Land voller Menning ist. Flitner. pag. 230.

In Egypten schneyet und regnet es nicht / sondern der Nilus befeuchtet das Land mit seinem auslauff. Flitner. pag. 231.

Anno Christi 554. ist so ein harter Winter gewesen / daß man die Vogel und das Wild mit händen fahen können. Chron. Luth. Zeitb. pag. 205.

Anno Christi 1115. ward ein grosser harter Winter / darneben grosse Theurung / und gebar ein Weib auff einmal 4. Knäblein. Chr. Luth.

Anno Christi ist in Armenien einem Römischen Soldaten so in der Hand bey grimmiger Kält einen bund Holtz zum Feuer tragen wollen / solcher Bund also vest angefrohren gewesen / daß man ihm die Faust gantz ablösen müssen. Tacitus. Zeitbuch im 2. Theil pag. 15.[384]

Anno Christi 833. ist solcher grosser Winter gewesen / daß den Pferden der Huff abgefrohren ist / am schenckeln / auch alle Frücht vor Kält verdorben. Æmilius.

Anno Christi 1234. ist nicht allein ein groß Erdbeben gewesen / sondern auch grimmiger kalter Winter entstanden / daß alle Reben und Weinstöck erfrohren / die Menschen wegen allzu grosser Kält in Betten todt gefunden worden / auch alle Mühlen und Wein-Gefäß eingefrohren / so durch unter geschürtes Feuer hernach schwerlich hat können wieder loß gemachet werden: Ist auch in Burgund ein Berg zersprungen /so über 5000. Menschen ertödtet hat / die Stadt Eger mit 150. Menschen abgebrant. Duglosius. Münsterus. Ghonneyer. Münsterus.

Anno Christi 1165. entstundt in Syrien und Sicilien solche grosse Kält / daß man das Vieh unter der Erden in Kellern halten must / viel Menschen / Thier und Vogel erfrohren. Ortelius. Cælius.


Terra malos homines nunc educat atque pusillos.


Anno Christi 1540. war in Teutschland eine solche Dürr und Hitz / daß Laub und Graß verdorrete. Münsterus lib. 3.

Anno Christi 1473. war solche Hitz / daß sich auch die Wälder anzündeten / Böhmer Wald / Thüringer und Schwartz Wald. Chron. Lutheri.[385]

In der Insel Cypern ist die Ernde im Frühling und über Winters gehet das Vieh auff der Weid / Sommers Zeit aber muß es wegen der grossen Hitz zu Hauß bleiben. Münster lib. 5.

Anno Christi 1540. war grosse Hitz und Dürr in Teutschenland und Bairn. Münsterus lib. 3. pag. 930.

Anno Christi 593. verderbeten bey grosser Hitz die Heuschrecken alle Frücht / und gieng ein Mann in Franckreich in Wald Holtz zu fällen / den stachen die Fliegen also sehr / daß er darüber unsinnig war / zwey Jahr darnach propheceyete er / machete viel Krancke Gesund / und trieb wunderliche Ding. Chronica Lutheri.

Anno Christi 1137. war solche Hitz in Franckreich daß alle Brunnen und Bäch verseihen thäten. Chr. Lutheri.

Vor Christi Geburt 51. ist in Teutschland ein hitziger Sommer gewesen / und hat Schwämm von Himmel geregnet / Anno 47 hat es Eysen und Woll geregnet / Anno 15. sind viel feurige Bränd vom Himmel gefallen. Trithemius. Dion.

Anno Christi 1259. war ein warmer Winter und hitziger Sommer / darauff wurd ein Kind in Pohlen gebohren / so also balden redete und sagte / die Tartarn würden kommen und allen Menschen Kindern die Köpff abhauen / so auch erfolget / wie sie denn in die 24. tausent Jungfern gefänglich mit hinweg[386] geführet haben / und ist groß Sterben darauff erfolget. Zeitbuch.

Anno Christi 1025. ist solche Hitz in Böhmen gewesen / daß die Stadt Chrudim sich darvon selbst angezündet hat / und zu Grund ausgebrennet. Sigonius. Crantzius.

Anno Christi 1182. ist in Schweitzerland ein warmer Winter gewesen / daß bald nach dem neuen Jahr die Bäume haben zu blüen angefangen / und ümb Lichtmeß Oepffel und Pirn als Pflaumen groß gewachsen sind. Aventinus.

Anno Christi 1473. war nicht allein solche Hitz wie vor gedacht / daß die Wälder sich angezündet und sonderlich Böhmer Wald 18. Wochen lang gebrennet / und der Hartz Wald auff 4. Meilen lang und breit darauff gangen / so viel 1000. Lachter Holtz weg gefressen / sondern auch das Wasser müssen theuer bezahlt werden / weder der Wein / der Weichselstrom ist zu der Zeit gantz ausgedrucknet / grosser Mangel an Heu und Stroh erfolget / Gersten / Hafer und anders gantz verdorben. Cromerus. Bonfinius. Spangenberger. Ghonneyer.

Es war auff eine Zeit in der Lombardey solche Hitz / wenn man Zunder in die Erden steckte / hat er sich von sich selbsten angezündet und gebrennet. Feras non culpes, qvod mutari non potest.

Anno Christi 1034. haben ümb Constantinopel die Heuschrecken alles abgefressen / und sind hernach[387] durch einen grossen Sturm-Wind ins Meer geworfsen worden und ersäuffet / vom Wellen aber wieder ausgeworffen worden / so drey Tag gewehret. Cedrenus. Sigebertus.

Anno Christi 1256. erhub sich zu Prag ein solcher Wind / als der Böhmen König Primißlaus seinen Einzug daselbst hielte / daß es auch einen Reuter mit sampt / dem Pferd von der Brücken hinweg gewehet hat / viel Kirch-Thürm / Glocken und Häuser in der Lufft fort geführet und zu Boden geworffen. Vive memor lethi, hora fugit. Curæus. Hagecius.

Anno Christi 1647. ist zu Manstrand 4. Meilen von Gottenburg in Schweden ein Walfisch gefangen worden / welchen ein Sturm-Wind ans Land getrieben / dessen läng gewesen 88. Merckschuch / die höh 14. Stockholmer Elen / so er über dem Wasser ist hergegangen. R.

Anno Christi 1645. am 19. Februarii ist ein solcher Sturm-Wind ümb Basel gewesen / so in der Stadt allein über die 200000. fl. schaden gethan / in Brisach kein Hauß unbeschedigt geblieben / groß Erdbeben auch erfolget / so viel Häuser übern hauffen geworffen. R.

Anno Christi 1483. sturben in der Pest in Böhmen über die 30000. Menschen hinweg / wie auch Anno 1632. es in Leipzig / Regenspurg und Nürnberg nicht gefehlet hat.[388]

Anno Christ 1460. wurd in einem Berg in Spanien 100. Klaffter tieff / ein Schiff mit 40. todter Menschen Beinen angetroffen / so von der Sündfluth her allda versenckt gelegen sind. Johann. Regiomontanus. Fulgosus. Cromerus. Zeitb. im 23.

Quelle:
Hammer, Matthäus: Rosetum Historiarum. Das ist: Historischer Rosengarten [...]. Zwickau 1654, S. 384-389.
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