Dritte Szene

[603] HAKAM greift Assad nach der Kehle.

Assad, ich bring dich um!

ASSAD wirft ihn zurück.

Wo willst du gehn?[603]

Links oder rechts? Hier scheiden unsre Wege!

Pfui! Pfui! Nun glaub ichs, was man immer sagte,

In deinen Adern fließt Zigeunerblut!

HAKAM.

Und du – du bist mit Eselmilch ernährt!

ASSAD.

Den wackern Mann, der uns, noch eh wir baten,

Sein Haus schon öffnete, zum Dank dafür

So schändlich zu bestehlen – Hakam, lauf,

Es geht dir schlecht, wenn du hier stehen bleibst!

Jetzt wird er seine Tür verschlossen halten,

Und ob ein Derwisch pocht. Fort, Bösewicht!

Welch Wunder, daß die Schlange dich nicht stach,

Bei deren Nest wir gestern mittag schliefen!

HAKAM.

Wenn wir uns wiedersehn, so sind wir Feinde!


Er will fort.


Doch halt! Dort trägt man Speisen auf, wie's scheint!


Quelle:
Friedrich Hebbel: Werke. Band 1–5, Band 1, München 1963, S. 603-604.
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