Vierter Auftritt.

[180] Vorige. Philippine mit dem Kinde aus der Seitenthüre.


GUSTAV. Ach, mein Gustav! Eilt hin und umfaßt es.

AMÉLIE. Und dies Kind? Würden Sie nicht Ihre Geistesstärke bis auf den Punkt treiben, daß Sie es seiner Mutter entreißen wollten?

GUSTAV erschreckt. Amélie!

AMÉLIE. Seiner Mutter, die erst in diesen Tagen zu Gunsten des Kindes über ihr ganzes Vermögen verfügt, diesen Knaben zum einzigen Erben eingesetzt hat, ohne Rücksicht auf die dringenden Ansprüche ihrer anderen Familie? Oder wollen Sie mir ihn lassen und unväterlich –

GUSTAV es fester an sich drückend. Eher das Leben! – Mein Kind!

AMÉLIE. Unser Kind! Sie tritt zu, beugt sich hinab, und wider ihren Willen umarmt sie Gustav.

GUSTAV ihr die Hand küssend. Unser Kind!

AMÉLIE sich losmachend. Und er spricht von Trennung!


Quelle:
Karl von Holtei: Theater. Ausgabe letzter Hand in sechs Bänden, Band 1, Breslau 1867, S. 180-181.
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