Al fresko

[440] Die Menschheit flucht in ihr ewiges Licht,

Stündlich dräut ihr das Weltgericht

Und sie schaudert bleich, im Herzen den Tod,

Ins blutig verlodernde Abendroth.


Die Zeit ist morsch wie ein Todtenbein.

So ist es gewesen und so wird's sein:


Roth vom Weltbaum taumelt das Laub,

Völker und Kronen zerfallen zu Staub

Und über das christliche JNRJ-Schild

Hintaumelt ein nacktes Venusbild.[440]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 440-441.
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