Durch einen schwarzen, schwehlenden Schneckengang

[87] Durch einen schwarzen, schwehlenden Schneckengang / stinken Pechfackeln. // Grüne, johlende Meerkater / mit Eisenklauen und geringelten Schwänzen /schieben, schleppen, zerren, beissen mich / vor die boshaften Greise. // Die hocken, Strohkronen auf ihren Schädeln, und blinzeln. // Ihre langen Geierhälse recken sich, / aus ihren Froschmäulern quillt Geifer. // Du hast Unsre Tropfsteinstühle bespien! Du hast über Unsre Gesässschwielen gelacht! / Du hast Unsre Excremente nicht verehrt! // Schon hebt der Henker, eine Mandril, seinen riesigen Plättbolzen. //Der glüht! // Die Bestien brüllen, das Eisen zischt, /rotes, berstendes Blutlicht zersprengt die Höhle. //Pestkanaillen!! // Ich strample, stosse, schäume, schreie, schlage wütend um mich. // Stürzen die Sterne zusammen, / bricht die Welt ein? // Auf meinem Bettvorleger, / in kleinen Tümpeln, / zwischen den blauen, blitzenden Scherben meiner Karaffe, / glitzert die Morgensonne.[87]

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Arno Holz: Phantasus. Stuttgart [1978], S. 87-88.
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