Cavata

[70] Herr/ dein Gesalbter stirbt/

Der dich unendlich liebet/

Uns lauter Heil erwirbt/

Und nie/ als itzt betrübet.


Sein gantzes Thun war Königlich.

Wir müssen seine Gnade preißen.

Uns wird allzeit unschätzbar heißen

Der theure Nahme Friederich.

Die Klage dringt nur in den Himmel ein/

Daß Friederich hat müssen sterblich seyn.
[70]

Doch Herr/ weil deine Hand

Durch Friederichs Gemüthe/

Unendlich viele Güte

Uns gnädig zugewandt:

So tragen wir Gedult.

Es fliessen tausend milde Zähren/

Ein danckbar Hertz dir zu gewähren

Vor dieses grossen Königs Huld.

Nimm solches Opffer gnädig an/

Und sende von der Sternen Bahn

Des Vaters Glück gedoppelt auf den Sohn/

Und seegne Friedrich Wilhelms Thron.

Quelle:
Christian Friedrich Hunold: Menantes Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Halle, Leipzig 1713, S. 70-71.
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