Sachsen-Gotha

[260] Biß an der Sternen Hauß trägt mich die Tapfferkeit/

Da sich vors Reiches Wohl mein Printz zum Opffer beut.

Printz Wilhelm/ welcher längst dem Purpur/ den er träget/

So groß und hohen Glantz/ als er ihm beygeleget.

Der Klug und Weißheit so/ wie seinen Degen liebt/

Und sich dem Cæsar gleich in beyden hochgeübt.

Der (welch ein rarer Ruhm/ so große Helden zieret/)

Den Himmel in der Brust mit sich zu Felde führet.

Auf den Ernestens Geist/ wo nicht gedoppelt/ ruht/

Wo From- und Tapfer-seyn fast gleiche Wunder thut/

Der Friedrichs Redlichkeit sich auserwehlt zum Orden/1

Und unserm David ist zum Jonathan geworden.

Den Lieb und Ehr-Furcht küßt/ um den mein ruhig Land

Unruhig werden muß/ weil es ihm unbekant/

Ob/ was aus Toulon wird auf meinen Printzen krachen/

Den/ der unsterblich schon/ auch sterblich könne machen?

Fußnoten

1 Dessen glorwürdigster Herr Vater Friedrich stifftete den Orden der Teutschen Redlichkeit.


Quelle:
Christian Friedrich Hunold: Menantes Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte, Halle/ Leipzig 1713, S. 260.
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