Dritter Auftritt

[82] Vorige ohne Rudolph.


OBERFÖRSTER. Es ist ja eine Schande, einem dreiundzwanzigjährigen Kerl so nachzulaufen. – Besorge den Kaffee.

OBERFÖRSTERIN. Ach Gott! Ich bin wahrhaftig recht ängstlich.

OBERFÖRSTER. Nun ja – wie gewöhnlich. Jetzt Lied am Ende! Mach Kaffee.

OBERFÖRSTERIN mit einem Seufzer oder bekümmerten Tone. Trinkst du auch?

OBERFÖRSTER schüttelt den Kopf. Wir trinken hernach noch ein Glas Wein – wie ist's, Herr Schulz?

SCHULZ. Je nun – gut ist er, und er schmeckt mir heute.

OBERFÖRSTERIN das Gespräch des Amtmanns mit Kordelchen unterbrechend, mit tiefem Knix. Ein Schälchen Kaffee gefällig, Herr Amtmann und Mamsell?

AMTMANN. Ich bitte darum.

KORDELCHEN. Ich auch – ich trinke ihn stark.

OBERFÖRSTERIN. Sie befehlen – Herr Pastor?

PASTOR bejahet es.

OBERFÖRSTERIN. Befehlen Sie, oben oder unten zu trinken?

OBERFÖRSTER. Wir kommen herunter, laß nur die Zeremonien weg.

OBERFÖRSTERIN mit tiefer Verbeugung. Wenn's der Herr Amtmann nicht ungütig nehmen, so will ich jetzt –

OBERFÖRSTER. Hinausgehen.

OBERFÖRSTERIN mitten im Knix auffahrend. So wollt' ich doch auch, daß – Ab.

KORDELCHEN. Herr Pastor, begleiten Sie mich.

PASTOR. Wenn Sie befehlen –

KORDELCHEN. Er wird sich nun wohl nach Hause machen, Schulz? Also adieu. Ab mit dem Pastor.[82]

OBERFÖRSTER. Er wird so gut sein, unten zu warten, Herr Schulz; wir sprechen hernach einander noch.

SCHULZ. Ganz wohl, ganz wohl. Ab.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Die Jäger. Stuttgart 1976, S. 82-83.
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